Doppelfehler im Tennis vermeiden: Die 5 besten Tipps für einen sicheren Aufschlag unter Druck

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 6 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 12.10.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 6 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 12.10.2023

Der Doppelfehler ist einer der unangenehmsten Fehler im Tennis, denn er kann dich wichtige Punkte kosten, dein Selbstvertrauen killen und deinen kompletten Matchplan ruinieren. Ich habe das schon am eigenen Leib erfahren müssen, konnte das Problem aber überwinden und werde dir daher einige Tipps nennen, wie dir weniger Doppelfehler unterlaufen und du auch bei den Bigpoints den Ball ins Feld bekommst.

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Analysiere dich selbst: Warum unterlaufen dir Doppelfehler?

Es gibt zwei Arten von Spielern, die immer wieder Doppelfehler machen: Die einen können einfach (noch) nicht gut aufschlagen und haben technische Defizite und die anderen können im Training super aufschlagen, haben aber im Match eine erhöhte Doppelfehler-Quote – besonders in den kritischen Situationen.

Stelle dir also folgende Fragen und zähle zusammen, wie oft du mit „Ja“ antworten kannst:

  • Machst du im Training deutlich weniger Doppelfehler als im Match?
  • Fühlen sich die Doppelfehler im Match irgendwie „anders“ an als im Training?
  • Denkst du im Match oft über Details zu deinem Aufschlag nach?
  • Trainierst du selten Übungen, die Doppelfehler gezielt in den Fokus rücken?

Wenn du hier mindestens zwei Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, wirst du mit Sicherheit eine Menge von meinen Tipps profitieren können. Denn ich selbst hatte früher das gleiche Problem und konnte diese nervige Phase auch überwinden.

#1: Setze dir größere Ziele als einen Doppelfehler zu vermeiden

Viele Spieler, die häufiger Doppelfehler im Match machen, haben verständlicherweise die Sorge, dass es wieder passieren könnte. Dieses Mindset wird jedoch nicht dazu führen, dass du deine Quote verbesserst – eher das Gegenteil dürfte der Fall sein.

Die Angst vor Fehlern im Tennis kann echt nervig sein und sie ist oft Folge einer falschen Zielsetzung. Anstatt dir zu sagen „Ich möchte bloß keinen Doppelfehler machen“ solltest du dir lieber sagen „Ich spiele den Ball jetzt auf seinen Körper und nicht zu sehr an die Linien“.

Dein Körper ist darauf gepolt, konkrete Aufgaben auszuführen und kann nicht wirklich etwas mit der kryptischen Anweisung anfangen, keinen Fehler zu machen. Stell dich also hin und versuche eine Zone anzuvisieren, statt irgendwie den Ball übers Netz zu bekommen.

Tipp: In meinem Ratgeber zur Verbesserung deines Aufschlages habe ich schon darüber gesprochen, dass du dabei nicht ins Netz schauen, sondern einen Punkt oberhalb des Netzes anvisieren solltest, um in eine bestimmte Zone zu spielen.

#2: Nutze den ersten Aufschlag, um Doppelfehler zu vermeiden

100 % der Doppelfehler passieren nach dem zweiten Aufschlag, denn erst wenn der zweite Aufschlag im Netz oder Aus landet, steht der Doppelfehler fest. Aber ist deshalb automatisch der zweite Aufschlag der Knackpunkt?

Nehmen wir mal einen Spieler als Beispiel, der den ersten Aufschlag zu 60 % ins Feld bekommt und den zweiten Aufschlag zu 80 %. Die Chance auf einen Doppelfehler beträgt dann 8 %.

Doch wenn der gleiche Spieler eine Quote des ersten Aufschlags von nur 20 % hat, steigt die Chance auf einen Doppelfehler auf 16 %.

Spieler, die auf den ersten Aufschlag zu aggressiv spielen, riskieren daher schon rein statistisch mehr Doppelfehler. Irgendwann kommt dann noch eine mentale Komponente hinzu und dein zweiter Aufschlag wird wackeliger. Dann hagelt es Doppelfehler.

Um das zu vermeiden, solltest du den ersten Aufschlag mit einer besseren Quote servieren, also mit weniger Präzision und Geschwindigkeit, dafür aber mit etwas mehr Schnitt. Wichtig ist jedoch, dass du nicht zu vorsichtig servierst.

Das gilt für den ersten und zweiten Aufschlag gleichermaßen, aber besonders beim ersten Aufschlag wirst du dich auch als von Doppelfehlern geplagter Spielern sicherlich etwas mehr trauen, ordentlich durchzuziehen. Nutze das, um deine Quote beim ersten Aufschlag zu erhöhen.

#3: Trainiere gezielt die Drucksituation beim Aufschlag

Viele Spieler stellen sich immer mal wieder mit einem Korb Bälle an die Grundlinie und servieren hunderte Male. Das ist sinnvoll, wenn du ein gewisses Maß an Lockerheit bekommen oder technische Dinge verbessern möchtest.

Allerdings stellt es die Situation im Match nicht wirklich gut dar, denn in einem durchschnittlichen Match wirst du vielleicht 75x über zwei Stunden verteilt aufschlagen, während du bei einer Aufschlag-Trainingseinheit in zehn Minuten den kompletten Korb leeren kannst.

Wenn du also deinen Aufschlag für die Drucksituation im Match vorbereiten möchtest, solltest du dein Training gezielt anpassen. Wenn du allein trainierst, empfehle ich dir dafür das „Aufschlagspiel gegen dich selbst“:

Dabei startest du von der rechten Seite beim Spielstand von 0:0 und schlägst auf. Landet er erste Aufschlag im Feld, steht es 15:0 und du gehst auf die linke Seite. Machst du einen Fehler, hast du noch einen zweiten Aufschlag. Landet dieser im Feld, steht es 0:15 und du gehst auf die linke Seite. Unterläuft dir hingegen ein Doppelfehler, ist das Aufschlagspiel verloren.

Der Vorteil dieses Spiels ist, dass nicht nur der Fokus auf der Vermeidung von Doppelfehlern liegt, sondern auch die Verbesserung der Quote des ersten Aufschlages forciert wird.

Spielst du zu zweit mit einem Partner zusammen, kannst du beim Matchen folgende Variationen reinbringen, um den Fokus mehr auf den Aufschlag zu legen:

  • Nur ein Aufschlag: Bei dieser Variante hast du nur einen Aufschlag zur Verfügung, musst also eine Lösung finden, um deinen zweiten Serve sicher ins Feld zu bringen. Gleichzeitig wird dich dieses Training dafür sensibilisieren, dass ein Doppelfehler kein Weltuntergang ist und du trotzdem noch das Spiel gewinnen kannst.
  • Doppelfehler = Spielverlust: Alternativ kannst du auch mit zwei Aufschlägen spielen, dafür wird aber jeder Doppelfehler direkt mit dem Spielverlust bestraft. Eine Variation hierfür wäre, dass diese Regel nur bei 30:30 und Einstand gilt, um den Fokus auf die Bigpoints zu legen.

#4: Konzentriere dich auf einen (!) technischen Aspekt

Der Aufschlag ist eine komplexe Bewegung und wenn nicht alle Rädchen ineinander greifen, kann das zum Fehler führen. Doch im Match bringt es überhaupt nichts, den Bewegungsablauf zu analysieren und mehrere Baustellen aufzureißen, um deinen Aufschlag zun reparieren.

Konzentriere dich daher schon im Training auf einen positiven Aspekt deiner Aufschlagbewegung, die dir als „Sicherheitsanker“ dient. Das kann der gestreckte Arm nach dem Ballwurf sein, eine tiefe Position in den Knien oder die Position des Schlägers über dem Kopf. Sag dir selbst: „Wenn ich daran denke, kommt mein Aufschlag mit großer Wahrscheinlichkeit!“

Wenn es im Match nicht läuft, erinnere dich daran, dass du nur an diese eine Sache denken musst und schon wird der Rest der Bewegung automatisch ablaufen. Dafür ist es aber natürlich wichtig, dass du auch im Training immer wieder darauf achtest, um die Automatismen zu verbessern.

#5: Schaue nur nach vorn und schäme dich für nichts

Diesen Tipp habe ich schon in meinem Ratgeber zur mentalen Blockade im Tennis verfasst, aber er passt hier auch sehr gut: Schäme dich nicht dafür, dass dir schon Doppelfehler im Match unterlaufen sind und du dich dadurch in eine schlechte Lage gebracht hast.

Drücke den innerlichen Reset-Knopf und starte das Match nochmal neu – auch wenn du schon 0:4 hinten liegst. Wenn du jetzt anfängst, die Aufschläge zu treffen, wird dein Gegner ganz schön blöd gucken, denn er hat mit Sicherheit deine 2-3 Doppelfehler pro Aufschlagspiel schon eingeplant und muss jetzt richtig ackern.


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