Bei den Profis werden die Bälle alle 9 Spiele ausgetauscht – beim ersten Mal wegen der Einschlagphase sogar nach 7 Spielen. Freizeitspieler graben hingegen auch nach Wochen manchmal ein paar alte Bälle aus der Tasche und halten diese noch für einigermaßen passabel. Wann ist also die Zeit für einen Austausch der Tennisbälle gekommen?
Es dürfte klar sein, dass irgendwo in der Mitte die Wahrheit liegt, wenn du dir die Frage stellst, wie oft du deine Tennisbälle auswechseln solltest. Wir haben die wichtigsten Kriterien definiert, anhand derer du erkennen kannst, ob die Bälle bereit für den Austausch sind.
Schritt 1: Druck des Balles prüfen
Der Druck des Balles bestimmt dessen Absprungverhalten. Kannst du den Ball mit einer Hand schon deutlich eindrücken, ist er garantiert zu flau.
Eine Ausnahme stellen hier natürlich drucklose Tennisbälle dar, denn diese kann man auch nach längerer Zeit kaum eindrücken. Dafür muss man dann weitere Kriterien checken, um bestimmen zu können, ob die Zeit für den Austausch des Balles gekommen ist.
Schritt 2: Filz des Balles checken
Der Filz des Balles sollte nicht zu fusselig sein, sondern eng anliegen. Bei richtig alten Bällen ist der Filz sogar stellenweise ziemlich abgewetzt. Die Flug- und Sprungeigenschaften sind dann deutlich verschlechtert.
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Schritt 3: Klang des Balles begutachten
Jeder einigermaßen erfahrene Spieler erkennt den Zustand eines Balles an seinem Klang oder zumindest am Feedback, das der Ball im Racket hinterlässt. Wenn es scheppert, ist die Zeit für einen Wechsel gekommen.
Hat die Dauer der Ruhezeit einen Einfluss?
Selbst wenn man nur wenige Schläge mit einem neuen Ball gemacht hat, verliert dieser durch das Ruhen an Druck. Nach einigen Wochen haben die meisten Bälle ihre Spieleigenschaften stark eingebüßt.
Man kann diesem Effekt zumindest ein bisschen entgegenwirken, indem man die Tennisbälle an einem Ort mit konstanter Temperatur lagert, die etwa zwischen 10 und 20 Grad beträgt. Zudem sollte die Luftfeuchtigkeit nicht hoch sein.
Es gibt Spieler, die auf spezielle Druckbehälter schwören, in denen der Druck kaum entweichen oder sogar wiederhergestellt werden soll. Wie sinnvoll das ist, sollte jeder für sich mal ausprobieren. Bei mir persönlich halten Tennisbälle selten länger als ein paar Stunden, weshalb ich eine solche Investition noch nicht getätigt habe.
Ein Sonderfall sind die bereits erwähnten drucklosen Bälle, die kaum an Härte nachlassen, sondern nur in Bezug auf den Filz verschleißen. Diese Bälle sind aber kein Geheimtipp, sondern verfügen über mäßige Spieleigenschaften.
Können ungeöffnete Balldosen schlecht werden?
Eigentlich sollte der Innendruck auch bei Bällen nicht entweichen, wenn diese über Jahre hinweg gelagert werden. Zischt es beim Öffnen, war die Dose richtig verschlossen und es müsste alles okay sein.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass es manchmal Bälle gibt, die sich schon beim Entnehmen aus der Dose irgendwie schlapp anfühlen. Das wird aber wohl ein allgemeines Qualitätsproblem sein und nichts mit der langen Lagerung der Dose zu tun haben.
Natürlich sollte man die Dose weder im Gefrierfach aufbewahren noch in der Sauna, aber der Einfluss der Außentemperatur auf eine ungeöffnete Dose Bälle dürfte zu vernachlässigen sein. Immerhin werden die Bälle oft über Wochen hinweg in Frachträumen transportiert.
Fazit: Probieren geht über Studieren
Bevor du Tennisbälle entsorgst, solltest du sie lieber noch einmal testen. Wie schnell ein Ball verschleißt, lässt sich nicht immer genau vorhersagen. Gut ist es auf jeden Fall, wenn du immer eine neue Dose in petto hast.
Hier kommen noch ein paar Tipps rund um das Wechseln von Tennisbällen:
- Wenn du mit alten Bällen spielst, mische keine Ballsorten und Bälle unterschiedlichen Alters.
- Öffne keine neue Dose, wenn du danach lange nicht spielst, sofern deine alten Bälle noch einigermaßen spielbar sind.
- Alte Tennisbälle dürfen nicht einfach im Hausmüll entsorgt werden, sondern sind etwas für den Sondermüll oder spezielle Recycling-Container
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.
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