Sand, Hartplatz, Teppich… Es gibt verschiedene Bodenbeläge, auf denen Tennis gespielt wird. Sie bringen alle unterschiedliche Bedingungen mit, sodass es einige Spieler gibt, die einen bestimmten Bodenbelag favorisieren. Aber wo liegen die Unterschiede im Detail?
Die Tennisbeläge und ihre Eigenschaften auf einen Blick
In dieser Tabelle habe ich dir alle gängigen Tennisbeläge aufgelistet und erkläre, welche Eigenschaften sie haben, welche Schuhe du tragen solltest und welche Besonderheiten darüber hinaus zu beachten sind.
Belag | Geschwindigkeit | Absprung | Schuhe | Sonstiges |
---|---|---|---|---|
Sand | langsam | hoch, Platzfehler möglich | Sandplatzschuhe oder Allcourtschuhe | Sohlen mit Grätenmuster bieten den besten Grip auf Sand |
Hart | mittel bis langsam | mittel bis hoch | Sandplatzschuhe, Hartplatzschuhe oder Allcourtschuhe | Es gibt viele verschiedene Bodenbeläge für Hardcourts, sodass die Eigenschaften variieren |
Teppich | schnell | niedrig | Teppichschuhe (glatte Sohle) | Moderne Teppichbeläge sind auf einem Schwingboden verbaut |
(Kunst-)rasen | schnell | niedrig, auf Naturrasen rutscht der Ball regelrecht weg | Sandplatzschuhe oder Allcourtschuhe | In Wimbledon muss tatsächlich mit glatter Sohle gespielt werden, um den Rasen zu schonen |
Sandplatz
Ein Sandplatz (auch: Clay Court) ist der klassische Bodenbelag beim Tennis und wird meist aus roter Ton- oder Kalk-Lehm-Mischung hergestellt. Der Ball springt auf einem Sandplatz relativ langsam, weil er sich regelrecht in den Boden eingräbt. Dennoch ist das Absprungverhalten relativ hoch. Stoppbälle bleiben jedoch besonders zu Beginn der Saison, wenn die Plätze noch weich sind, manchmal förmlich im Sand stecken.
Auf einem Sandplatz sollte man Schuhe mit guten Profil tragen, um Halt auf dem Untergrund zu haben. Das Tragen von Allcourt-Schuhen ist auch denkbar, kann aber schon Einbußen bei der Griffigkeit mit sich bringen.
Die meisten Plätze in Deutschland sind Sandplätze, deshalb fühlen sich viele Spieler auf diesem Belag besonders wohl. International gelten unter anderem die Spanier als Sandplatzspezialisten – allen voran natürlich Rafael Nadal!
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Hartplatz
Ein Hartplatz (auch: Hard Court) ist ein Belag, der aus unterschiedlichen Materialien hergestellt werden kann. Waren Hartplätze früher oft aus Beton gefertigt, kommt heute in der Regel ein Kunstsoff- bzw. Gummigemisch (z.B. Laykold, Rebound Ace oder GreenSet) zum Einsatz.
Der Ball springt auf einem Hartplatz schneller als auf Sandplatz ab. Spin und Slice werden gleichermaßen gut angenommen. In Deutschland ist der Platz noch nicht weit verbreitet, was auch mit Bedenken hinsichtlich der Gelenkschonung einhergeht, die aber oft haltlos sind.
Auf einem Hartplatz sollte man Schuhe mit einer profilierten Sohle tragen, um einen guten Halt auf dem glatten Untergrund zu haben. Der Verschleiß des Schuhmaterials ist höher als auf Sand. Es gibt spezielle Hartplatz-Schuhe, die auch auf Sand zum Einsatz kommen können
(Kunst-)rasenplatz
Ein Rasenplatz ist der traditionelle Belag für Tennisplätze und besteht aus natürlichem Gras. Der Ball springt auf einem Rasenplatz sehr schnell und teilweise unberechenbar ab, wodurch es schwierig wird, ihn unter Kontrolle zu halten.
In Wimbledon müssen die Spieler auf Rasen Schuhe mit einer glatten Sohle tragen. Mehr Grip hätte man definitiv mit profilierten Schuhen, aber die Gefahr ist groß, den Rasen zu beschädigen. Die meisten Spieler müssen sich damit aber eh nicht beschäftigen, denn welcher Club hat schon Rasenplätze?
Ein Kunstrasenplatz ist ein Belag aus synthetischen Fasern, der für den Innen- und Außenbereich geeignet ist. Im Endeffekt gilt hier das gleiche, wie für den Rasenplatz. Durch Beimischung von Quarzsand wird oft das Tempo reduziert. Kunstrasen kommt primär beim Padel-Tennis zum Einsatz.
Teppichplatz
Ein Teppich ist ein Belag, der nur für den Innenbereich geeignet ist. Der Ball springt auf einem Teppich sehr schnell ab, allerdings ist das Absprungverhalten gleichmäßig und somit kann man sich nach einiger Zeit gut auf einen Bodenbelag einstellen.
Es gibt einige Teppichhallen, in denen nur eine dünne Schicht über einem Betonboden verbaut ist. Diese Plätze sind nicht besonders gelenkschonend und gelten als echte Turbo-Courts, auf denen ein taktisches Spiel kaum möglich ist. Besser für die Gelenke und den Spielfluss sind Teppichhallen mit Schwingboden.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.
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