Tennisbälle Härtegrade: Was unterscheidet Stage 1, 2 und 3 von normalen Bällen?

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 5 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 5 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

Tennisbälle sind seit Jahrzehnten gelb. Früher waren sie mal weiß, doch wegen der besseren Sichtbarkeit bei TV-Übertragungen hat sich die gelbe Farbe durchgesetzt. Trotzdem findet man von allen Marken auch Bälle mit rotem, orangenen oder grünen Punkt. Es handelt sich hierbei um Methodikbälle, die im Rahmen des Play+Stay Konzeptes in Deutschland populär wurden.

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In diesem Artikel geht es um die Unterschiede zwischen diesen Bällen:

  • Stage 3: roter Punkt
  • Stage 2: orangener Punkt
  • Stage 1: grüner Punkt

Speziell, wenn Tennisbälle für Kinder ausgewählt werden, ist es besonders wichtig, den richtigen Härtegrad zu finden. Dann ist ein alters- und leistungsgerechtes Training möglich und Fortschritte werden sich schnell zeigen.

Der Tennissport im Kindesalter – lohnt sich ein früher Start?

Der Tennissport bietet viele Vorteile für Kinder. Zunächst einmal ist er eine sportliche Aktivität, die sowohl auf körperlicher als auch mentaler Ebene herausfordernd ist. Durch das Spielen von Tennis lernen Kinder, sich selbst zu disziplinieren und Herausforderungen anzunehmen und zu überwinden. Außerdem können sie ihre motorischen Fähigkeiten entwickeln, indem sie versuchen, den Ball zu treffen und zu bewegen. 

Weiterhin kann das gemeinsame Spielen von Tennis eine großartige Möglichkeit sein, um Freundschaften mit anderen Kindern zu schließen und soziale Kompetenzen zu entwickeln. Es bietet Kindern auch die Chance, Teamwork-Fähigkeiten zu erlernen und Konflikte in einer produktiven Weise zu lösen. Wenn Kinder spielerisch miteinander interagieren, können sie Fertigkeiten wie Rücksichtnahme und Respekt gegenüber Mitspielern entwickeln. 


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Was ist die Idee hinter den Stage-Bällen?

Fakt ist, dass Kinder den Sport mit einem normalen Tennisball nicht richtig erlernen können. Allein die anatomischen Verhältnisse verhindern das. Das Absprungverhalten und vor allem die Absprunghöhe behindern den Technikerwerb und können zudem für Frustration sorgen.

Stage-Tennisbälle haben ein geringeres Gewicht und einen größeren Durchmesser. Zudem wurde der Balldruck an die Bedürfnisse der Kids angepasst. Je jünger dein Nachwuchs, umso geringer der Härtegrad. Weil Stage 1, Stage 2 und Stage 3 Tennisbälle für Kinder beträchtlich langsamer fliegen, haben die kleinsten Sportler auch mehr Zeit, passend zu reagieren und den doch körperlich anspruchsvollen Tennissport taktisch zu erlernen.

Eben weil diese Tennisbälle für Kinder weniger weit fliegen, sind auch auf dem Kleinfeld und Midcourt volle Schläge realisierbar, ohne dass der Ball direkt zu weit fliegt. Somit gewöhnen sich die Kinder keine Notfall-Techniken an, um irgendwie den Ball über das Netz zu bekommen, sondern können den Sport von Anfang an richtig erlernen.

Schon gewusst? Auch erwachsene Einsteiger sollten zunächst mit Tennisbällen der Kategorie Stage 3, 2 oder 1 beginnen. Es ist nur so, dass erwachsene Anfänger die Stufen viel schneller durchlaufen als Kinder, weil sie körperlich ganz andere Voraussetzungen mitbringen.

Stage 3 Tennisbälle (roter Punkt) – der Kleinfeld-Ball für Anfänger mit 75 % weniger Druck

Laut den Herstellerangaben eignen sich Tennisbälle der Kategorie „Stage 3“ für den Nachwuchs im Alter von etwa zwei bis sieben Jahren, wobei du jetzt nicht von deinem zweijährigen Kind erwarten solltest, dass es schon richtig etwas mit diesen Bällen anfangen kann.

Bei Stage 3 Bällen ist die Druckminderung am höchsten (75 Prozent). Hinsichtlich der Körpergröße eignet sich dieser Tennisball für Kinder für die jüngsten Anfänger bis maximal 120 Zentimeter Körperhöhe. Um Haltungsschäden vorzubeugen, wird allerdings empfohlen, mit dem Tennissport nicht unter einer Körpergröße von 85 Zentimetern zu beginnen. 

Grundsätzlich beziffert sich der Durchmesser dieser Tennisbälle auf 7,5 Zentimeter und das Gewicht entspricht einer Norm von 43 Gramm. Farblich werden Stage drei Tennisbälle für Kinder in Rot markiert und diese eignen sich hervorragend für die kleinsten Sportler unter uns. Der rote Ball ist für das Kleinfeld konzipiert.

Stage 2 Tennisbälle (orangener Punkt) – für erste Ballwechsel im Midcourt

Laut den Angaben der Hersteller eignen sich Stage 2 Tennisbälle für Kinder im Alter von etwa sieben bis elf Jahren. Hier beträgt die Druckminderung „nur“ noch 50 Prozent und der Ball reagiert schon deutlich stärker auf Spin und Slice.

Trotzdem ist es immer noch ein Einsteiger-Tennisball und mit einem Gewicht von 43 Gramm und einem Durchmesser von 6,2 Zentimetern weiterhin ein Tennisball für Kinder. Aufgrund seiner Flugeigenschaften ist der Stage 2 Ball perfekt für den Midcourt geeignet, also ein leicht verkürzter Tennisplatz mit niedrigerem Netz.

Stage 1 Tennisbälle (grüner Punkt) – verlangsamtes Spiel auf dem großen Platz

Die grünen Stage 1 Tennisbälle sind grundsätzlich ab einem Alter – je nach Erfahrung – vor 10 Jahren bis zum Erwachsenenalter geeignet. Lediglich 25 Prozent Druckminderung sorgen für das Gefühl, dass sich deine Kinder an die Profi-Bedingungen gewöhnen.

Hier lauten die technischen Daten: 6,2 Zentimeter Durchmesser und 48 Gramm Gewicht bei einer Druckminderung von 25 Prozent. Erfahrungsgemäß steigen die Kinder – welche den Tennissport regelmäßig ausüben – aber mit einem Alter von spätestens 11 Jahren auf richtigen Bälle um.

Allerdings wird mit Stage 1 Bällen schon auf dem normalen Tennisplatz gespielt. Die Spieler haben nur noch etwas mehr Zeit, um den Schläger korrekt auszuholen und somit an ihrer Technik zu feilen. Daher setzen viele Trainer auch noch bei älteren Kids zum Techniktraining teilweise auf Stage 1 Tennisbälle.

Fazit: Unbedingt die passenden Tennisbälle kaufen 

Für Kinder (und erwachsene oder jugendliche Anfänger) gibt es unterschiedliche Härtegrade beim Tennisball, die sich je nach Alter und Können des Kindes unterscheiden. Diese werden in den Kategorien Stage 3, Stage 2 und Stage 1 eingeordnet. Je jünger dein Kind ist, desto weicher muss der Ball sein.

Demnach sollte sich der Nachwuchs von Stage 3 bis Stage 1 hocharbeiten. Nur so finden Kinder überhaupt eine Gelegenheit, den Sport intensiver kennenzulernen und alle Techniken zu erproben. Wie bereits erwähnt, musst du je nach Fortschritt und Leistung deines künftigen Tennisprofis die Bälle regelmäßig anpassen. Sobald sich schnell Fortschritte ergeben, lohnt auch der frühere Wechsel in einen härteren Ball. Allerdings darf der Spaß niemals zu kurz kommen.

Übrigens: Deine alten abgenutzten Bälle, die kaum mehr über Innendruck verfügen, sind keine adäquate Alternative zu Stage-Tennisbällen, da hier einerseits der Durchmesser nicht größer ist und andererseits das Absprungverhalten durch den abgewetzten Filz schon gelitten hat.


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