Tennis alleine spielen: Kann man mit Ballwand & Ballmaschine gut alleine trainieren?

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 7 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 18.05.2024

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 7 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 18.05.2024

Tennis ist ein Einzelsport. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man richtiges Tennis alleine spielen kann. Es ist jedoch möglich, Tennis alleine zu trainieren – zumindest, wenn man gewisse Abstriche in Kauf nimmt und über das passende Equipment verfügt. Ich erkläre dir, wie du dein Tennis auch ohne Spielpartner oder Trainer an der Ballwand oder mit einer Ballmaschine verbessern kannst. Auch das Üben von Aufschlägen ist eine sinnvolle Form des Tennistrainings.

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Alleine Tennis spielen: Was tun, wenn kein Spielpartner oder Trainer zur Verfügung steht?

Du hast sicherlich schon mal gehört, dass es tausende Wiederholungen braucht, bis sich ein bestimmter Bewegungsablauf gefestigt hat. Wenn du gerade an deiner Technik schraubst, brauchst du Umfänge – besonders, wenn du als Erwachsener Tennis lernen möchtest. Nur blöd, wenn sich gerade kein Spielpartner finden lässt und die Trainer entweder ausgebucht sind oder du nicht so viel Geld ausgeben möchtest.

Zum Glück gibt es ein paar Optionen, wie du Tennis alleine trainieren kannst: Frage mal in deinem Verein nach, ob sie eine Ballwand haben oder du dir vielleicht sogar die clubeigene Ballmaschine ausleihen darfst. Falls das nicht geht, kannst du dir auch eine eigene mobile Ballwand kaufen. Auch Ballmaschinen gibt es inzwischen in transportfähigen Maßen.

Wenn du alleine Tennis spielen möchtest, hast du zusammengefasst diese Möglichkeiten:

  • Tennis an der Ballwand spielen
  • Training mit der Ballmaschine
  • Alleine Aufschläge üben

Ich erkläre dir, welche Vor- und Nachteile diese Ansätze bieten und gehe zum Abschluss nochmal darauf ein, warum das Training mit einem Ball an der Schnur oder anderen seltsamen Geräten eher nicht so ratsam ist.


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Tennis Ballwand: Wie sinnvoll ist eine Tenniswand?

Das Training an der Ballwand kennt vermutlich jeder. Ich habe früher in meinem Heimatklub als Kind unzählige Bälle gegen die Tenniswand gekloppt, habe mir dabei aber wenig Gedanken darüber gemacht, ob das meinem Spiel gut tut.

Tatsächlich ist die Ballwand in ihrer Sinnhaftigkeit limitiert, wenn du sie einsetzen möchtest, um deine Technik zu verbessern und die korrekte Ausführung der Schläge zu unterstützen. Dafür fehlt dir nämlich das Feedback, ob der Ball mit der richtigen Geschwindigkeit und dem passenden Tempo gespielt wurde.

Manche Ballwände in Tennisvereinen bieten zudem nicht genug Auslauf, sodass man zurückhaltend spielen muss, damit der Ball nicht zu weit fliegt. Für Kinder und absolute Einsteiger mag das noch okay sein, aber wer schnellere Schläge hat, kann vielleicht nicht voll durchziehen.

Trotzdem hat die Tenniswand ihren Sinn, wenn du folgende Trainingsziele verfolgst:

  • leichtes Warmup vor einer Trainingseinheit
  • Verbesserung der Reaktionsfähigkeit
  • Training der Beinarbeit und Anpassungsfähigkeit
  • Volley-Training, bei dem du dicht vor der Wand stehst

Es gibt Ballwände mittlerweile in verschiedenen Ausführungen. Die Betonwand, die vielleicht in deinem Verein steht, ist das klassische Modell. Doch es gibt inzwischen auch sogenannte Tennis Rebounder, die eher wie ein Fußballtor aussehen und auch bei dir zuhause aufgestellt werden können. Da habe ich noch einen Produkttipp für dich, den ich dir jetzt vorstelle.

Tipp: Hitpartner als mobile Ballwand für den Club & bei dir zuhause

Bei mir im Verein wurde gerade diskutiert, ob eine Beton-Ballwand angeschafft werden soll. Allerdings besteht die Sorge, dass der Sound zu laut sein könnte. Außerdem haben wir auf unserer Anlage ohnehin schon Platzprobleme, sodass wir eigentlich gar nicht wüssten, wo wir die Ballwand noch unterbringen sollten.

Daher haben wir uns stattdessen für die mobile Ballwand des Anbieters Hitpartner entscheiden, die einige Vorteile im Vergleich zu einer herkömmlichen Tenniswand bietet. Neben der geringeren Lautstärke hat uns auch überzeugt, dass Spieler voll durchschwingen können und dass sich das Absprungbrett verstellen lässt.

In diesem Video zeigt Tennistrainer Klaus Jansen ein paar Ideen, wie man mit der Ballwand von Hitpartner trainieren kann. Bis zu 150 Schläge seien in 10 Minuten möglich – ohne Bälle sammeln zu müssen.

Mein Fazit: Egal, ob zum Warmup, als Zeitvertreib oder als gezielte Trainingsform – die mobile Ballwand von Hitpartner hat ihre Daseinsberechtigung. Außerdem lassen sich hier die Beinarbeit und die tennisspezifische Fitness sehr gut trainieren.

Training mit der Ballmaschine: Worauf muss ich achten?

Wenn kein Trainingspartner zur Verfügung steht und du Tennis alleine spielen möchtest, kommt die Ballmaschine vermutlich sehr nah an das Gefühl heran, mit einem echten Spieler zu trainieren.

Der kleine Andre Agassi hat die Ballmaschine seines Vaters einst den „Drachen“ getauft, weil er zwar kein Feuer, dafür aber unermüdlich Bälle ausspuckte. Das ist vielleicht der kritische Aspekt an der Ballmaschine, denn ein Ballwechsel endet nicht bzw. erst dann, wenn die Ballmaschine keine Bälle mehr hat.

Trotzdem oder gerade deshalb kannst du mit der Ballmaschine hervorragend alleine Tennis trainieren, weil sie dir unermüdlich Bälle zuspielt. Bei modernen Geräten kannst du verschiedene Faktoren anpassen, um den Auswurf der Bälle auf deine Bedürfnisse zuzuschneiden:

  • Härte und Länge des Balles
  • Spin des Balles
  • Winkel des Balles
  • Rhythmus des Richtungswechsels

Es gibt mit der Slinger Bag eine transportable Ballmaschine, die unter 1.000 € kostet und von dir überall hin mit genommen werden kann. Wenn du viel trainieren möchtest und auch mal Tennis selber spielen willst, ist diese Investition sicher sinnvoll.

Tipp: Beim Training mit der Ballmaschine kannst du drucklose Tennisbälle verwenden, da beim Auswurf der Bälle diese immer ein bisschen gequetscht werden. Bälle mit Innendruck lassen dabei relativ schnell nach.

Alleine Aufschlag üben – ist das nicht langweilig?

Der Aufschlag ist der einzige Schlag im Tennis, den du realistisch so trainieren kannst, wie er auch im Match vorkommt. Schließlich kannst du dich genauso vorbereiten, wie du es möchtest und deine Routinen vollführen, die dir dabei helfen.

Allerdings kann das Aufschlagtraining ohne Mitspieler schnell etwas langweilig werden, weshalb du nicht nur stumpf Bälle aufschlagen solltest, sondern etwas Spannung in die Sache bringen kannst.

Meine Tipps für das Aufschlag üben ohne Partner

  • Seiten wechseln: Wenn du ein Feeling wie im Match erzeugen möchtest, solltest du dir für jede Seite maximal zwei Bälle einstecken. Triffst du den Aufschlag von der Einstandseite, wechselst du auf die Vorteilsseite und machst dort weiter. Verschlägst du einen Aufschlag, hast du noch ein zweites Service. Geht das auch daneben, wechselst du die Seite. Statistik-Füchse können sich gerne auch die Quote des ersten und zweiten Aufschlags ausrechnen.
  • Aufschlagspiel gegen dich selbst: Eine Variation des eben dargestellten Rhythmus ist das Aufschlagspiel gegen dich selbst. Triffst du einen ersten Aufschlag von der Einstandseite, steht es 15:0. Machst du einen Fehler, hast du noch einen zweiten Aufschlag. Kommt der ins Feld, wiederholst du noch einmal den „Punkt“ von der gleichen Seite. Bei einem Doppelfehler hast du direkt das Spiel verloren. So kannst du einen ganzen Satz spielen.
  • Zielzonen definieren: Du kannst das Aufschlagfeld mit Linien in Zonen aufteilen und diese anvisieren. Erst wenn du jede Zone einmal angespielt hast, ist die Übung vorbei. Manche Spieler stellen auch Hütchen auf, aber davon bin ich kein Fan, denn man weiß manchmal nicht, wo der Ball gelandet wäre, wenn er nicht das Hütchen getroffen hätte.

Training mit dem Ball an der Schnur? Das kannst du dir sparen!

Vielleicht hast du schon mal ein Trainingsgerät gesehen, bei dem ein Ball an der Schnur befestigt ist. Das ist eher eine Spielerei und keine wirklich Alternative, um alleine Tennis spielen zu können.

Natürlich ist es ganz charmant, dass du damit auch im eigenen Garten, im Park oder am Strand üben kannst, doch die Effektivität solcher Trainingseinheiten kann mit den anderen vorgestellten Möglichkeiten nicht mithalten.

Wenn wirklich mal kein Tennisplatz in der Nähe ist und auch keine Ballwand zur Verfügung steht, kannst du auch einfach mal eine andere Sportart ausprobieren, um einen Ausgleich zu schaffen. Alles, was deine Beinarbeit verbessern und deine Reaktion schärfen kann, wird dir auch auf dem Platz helfen.

Fazit: Tennis alleine trainieren ist möglich, aber anders als mit Mitspielern oder einem Trainer

Abschließend lässt sich festhalten, dass du alleine zwar kein Match spielen kannst, doch deine Trainingsmöglichkeiten sind auch ohne Spielpartner oder Trainer nicht schlecht. Wenn du dein Tennistraining alleine angehen möchtest, solltest du jedoch bedenken, dass die Trainingsformen ihre Limitationen haben und du deinen Fortschritt nur im direkten Vergleich mit anderen Spielern richtig einschätzen kannst.

An der Ballwand zu spielen oder die Ballmaschine herauszufordern kann aber von Zeit zu Zeit sehr sinnvoll sein und stellt auch ein funktionales Warmup dar. Ich kenne kaum einen guten Spieler, der nicht als Einsteiger Bälle gegen die Ballwand geschlagen oder mal mit der Ballmaschine trainiert hat. Und Aufschläge allein üben solltest du ohnehin regelmäßig!


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