Angst vor dem Gewinnen: Was hat es damit auf sich & warum ist es typisch im Tennis?

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 4 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 4 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

Die Angst vor dem Gewinnen ist ein psychologisches Phänomen, das bei Führungen im Match auftreten kann. Aber wer fürchtet sich schon vor einem Sieg? Eigentlich würde man meinen, dass die Angst vor Fehlern plausibler wäre. Doch die Angst vor dem Gewinnen bezeichnet die Sorge, dass man ein fast schon gewonnenes Match noch aus der Hand gibt. Wie bekommst du die Nerven in den Griff?

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Tennis ist der Sport für große Comebacks

Steht es beim Fußball nach 20 Minuten 0:4 kann man eigentlich das Stadion verlassen. Viel wird nicht mehr passieren. Doch im Tennis ist selbst bei einem vermeintlich hoffnungslosen Spielstand noch möglich, das Ruder herumzureißen. In der Theorie kann am Ende sogar der Spieler gewinnen, der weniger Punkte gewonnen hat, was bei einem 1:6, 7:6, 10:8 sogar durchaus realistisch ist.

Die Angst vor dem Gewinnen ist also in gewisser Weise die Angst vor dem Comeback deines Gegners. Schon die Ärzte haben gesungen „Du bist immer dann am besten, wenn’s dir eigentlich egal ist…“ und genau mit dieser Einstellung gehen viele Spieler zu Werke, wenn sie mit dem Rücken zur Wand stehen.

Mental schwache Spieler verspielen ihre Führungen

Jeder Tennisspieler hat schon mal eine deutliche Führung verspielt. Ein 5:2 oder 4:0 ist eben noch kein gewonnener Satz. Im Fußball müsste man den Sieg nur noch über die Zeit bringen, doch im Tennis muss man Punkt für Punkt gewinnen und schließlich auch noch den Matchball verwandeln.

Wenn sich dein Gegner noch einmal aufbäumt und eine Schlussoffensive startet, werden das mental starke Spieler bereits antizipieren. Natürlich wirst du auch auf Gegner treffen, die sich hängen lassen und das Spiel verloren geben. Doch im Tennis reicht manchmal ein guter Schlag oder dummer Fehler aus, um das Momentum komplett kippen zu lassen.

Mental schwache Spieler lassen sich davon aus dem Konzept bringen und versuchen irgendwie noch das Match über die Runden zu bringen. Sie spielen vorsichtig und verkrampft, was dem Gegner zeigt: Hier könnte noch was gehen!

Was kann man gegen die Angst vor dem Gewinnen im Tennis tun?

Die Angst vor dem Gewinnen abzulegen ist wichtig, damit du Führungen ins Ziel bringen kannst und dich nicht darum sorgst, was wäre, wenn dein Gegner jetzt in eine gute Phase startet.

Folgende Tipps können dir dabei helfen:

  • Denke nur von Punkt zu Punkt: Du hast gerade deinen Gegner mit Doppelfehlern und dummen Unforced Errors wieder ins Spiel gebracht? Egal! Schaue nicht auf das zurück, was war, sondern konzentriere dich auf den nächsten Punkt.
  • Schätze die Chancen realistisch ein: Wenn dein Gegner von 5:0 auf 5:4 herankommt, ist das zwar echt ätzend, aber du hast faktisch immer noch die Chance, den Satz mit ein paar guten Schlägen für dich zu entscheiden. Glaube immer an dich und bedenke, dass Tennis ein Stück weit Statistik ist.
  • Freue dich auf den Sieg: Wenn es 5:2 steht, visualisiere auf der Bank schon deinen Matchball und stelle dir vor, wie es sich gleich anfühlen wird. Mach dir aber auch klar, dass es anders laufen könnte. Doch wenn du bei diesem Spielstand schon daran denkst, wie sich ein 5:7 anfühlen wird, blockiert dich das nur.

Übrigens: Wenn dein Gegner eine scheinbar unmögliche Situation noch gedreht hat und entgegen aller Prognosen wieder zurückgekommen ist, steht er plötzlich unter Druck. Denn er hat viel Aufwand betrieben, um wieder in diese Lage zu kommen. Jetzt hat er plötzlich Angst davor, seine eigene Aufholjagd zu verspielen. Vielleicht kannst du ihn genau an dieser Stelle packen?


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Meine Lieblingsübung gegen die Angst vor dem Gewinnen

Zum Abschluss erkläre ich dir noch meine Lieblingsübung, mit der du die Angst vor dem Gewinnen in den Griff bekommen kannst, weil sie genau ein solches Szenario heraufbeschwört.

Dazu spielst du ein ganz normales Match gegen einen Spielpartner auf deinem Level. Allerdings gilt eine Sonderregel bei Spielbällen: Wer einen Spielball verschlägt, wird in dem Spiel auf 0 Punkte zurückgesetzt. Dein Gegner bekommt in dem Szenario aber auch keinen zusätzlichen Punkt.

Beispiel: Führst du also 40:15 und machst dann einen Fehler, steht es danach 0:15 für deinen Gegner. Du musst das Spiel wieder von vorne aufbauen und kannst deinen Gegner wiederum bestrafen, wenn er bei 0:40 zu passiv spielt.


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