Fehler gehören zum Tennis dazu. Selbst auf der Profitour gewinnt in der Regel der Spieler, der weniger Fehler macht und nicht der Spieler, der die meisten Winner schlägt. Deshalb ist es enorm wichtig, dass du einfache Fehler im Tennis vermeidest und deine Sicherheit verbesserst. Entscheidend ist aber auch, dass du nicht zu passiv oder vorsichtig spielst.
Wichtiger Tipp für dein Mindset: Du musst Fehler akzeptieren!
Bevor ich dir erkläre, wie du im Tennis weniger Fehler machen kannst, möchte ich dir einen Rat mit auf den Weg geben: Es ergibt keinen Sinn, nur noch vorsichtig zu spielen und krampfhaft zu versuchen, keinen Fehler zu machen. Dass mal ein Schlag daneben geht liegt in der Natur des Spiels.
Selbst bei einem völlig überlegenen 6:1, 6:2 wirst du vermutlich mindestens 20 Punkte im Laufe des Matches abgeben. Wenn du dich da bei jedem Fehler verrückt machen würdest, würdest du das Potential deiner Schläge nicht ausschöpfen können.
Im Wettkampftennis spricht man vom sogenannten „Aggressive Margin“ oder „Power Control Index“. Gemeint ist das Verhältnis von erzwungenen Punkten und einfachen Fehlern. Der Spieler mit dem besseren Wert entscheidet das Spiel für sich.
Was ist überhaupt ein Unforced Error im Tennis?
Ein Unforced Error ist, wörtlich übersetzt, ein nicht erzwungener Fehler. Dein Gegner hat dir einfach nur einen neutralen Ball zu gespielt und du hast ihn verschlagen. Das Gefühl kennt jeder, aber es ist natürlich subjektiv. Wenn ich einer LK 20 einen Aufschlag serviere, schlage ich damit vielleicht ein Ass, während ein Top-Spieler mir den Ball um die Ohren hauen würde.
Tennis erfordert ein gutes Risikomanagement. Manche nennen dies auch Prozenttennis, weil man sich damit auseinandersetzen muss, welche Chancen und Risiken verschiedene Schläge bieten und welche prozentualen Wahrscheinlichkeiten dahinterstecken. Das kannst du aber natürlich nicht alles ausrechnen, sondern musst ein intuitives Feeling dafür entwickeln, wann der richtige Zeitpunkt für welchen Schlag gekommen ist.
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5 Tipps, um sofort weniger Fehler im Tennis zu machen
Die meisten Spieler glauben, dass sie viele Trainerstunden nehmen müssen, um weniger Fehler zu machen. Tatsächlich kann eine verbesserte Technik natürlich dazu beitragen, weniger Unforced Errors zu machen, doch die wenigsten Spieler schöpfen ihr aktuelles Potential schon aus.
Hier kommen ein paar Tipps, um mit bestehender Technik sofort weniger Fehler zu machen:
- Richtige Risikosteuerung: Viele Fehler unterlaufen Spielern, weil sie entweder zu vorsichtig oder zu riskant spielen. Beides kann die Fehlerquote erhöhen. Versuche dir einen neutralen Schlag anzugewöhnen, auch wenn er dir im Training vielleicht etwas langsam vorkommt.
- Mehr Höhe & Spin: Spielst du den Ball deutlich über das Netz, kann er schonmal nicht mehr dort hängen bleiben. Wenn du es mit Spin machst und nicht indem du deine Schlägerfläche kippst, erhöht das deine Sicherheit enorm.
- Häufiger Cross spielen: Der Cross-Schlag ist im Tennis weniger fehleranfällig. Manchmal ist es sogar ratsam, lieber druckvoll und lang durch die Mitte bzw. leicht Cross zu spielen, statt ihn langsam an die Linie zu setzen.
- Richtige Beinarbeit: Der Abstand zum Ball ist enorm wichtig, um Fehler zu vermeiden. Investiere immer ein paar Extraschritte, um dich richtig zu positionieren. Versuche zudem, nicht aus dem Stand zu spielen oder dich nach hinten drücken zu lassen, sondern gehe den Bällen mutig entgegen.
- Nur auf den Ball achten: Viele Spieler machen sich gerade im Match verrückt und denken an den Spielstand, vergebene Chancen oder Zuschauer. Was zählt ist nur der nächste Ball. Bereite dich gut auf den Schlag vor vor und versuche alles andere auszublenden.
Meine Lieblingsübung, um die Sicherheit im Tennis zu erhöhen
Zum Abschluss kommt hier noch einmal ein Tipp aus der Praxis, mit der ich selbst die Sicherheit meiner Schläge deutlich erhöhen konnte. Ich bin ein großer Fan einer Übung, bei der sich zwei Spieler gegenüberstehen und erstmal durch die Mitte Bälle schlagen.
Solange es den beiden Spielern gelingt, den Ball länger als die T-Linie zu spielen, geht es weiter durch die Mitte. Erst wenn einer der beiden kürzer wird, ist der Ballwechsel eröffnet und der Spieler, der den kurzen Ball zugespielt bekommt, sollte die Initiative übernehmen.
Die Spieler können es sich nicht erlauben, nur passiv die Bälle hin und her zu schieben, weil sie eine gewisse Länge haben müssen. Beide sind natürlich dazu angehalten, einigermaßen druckvoll zu spielen und keine Mondbälle zu fabrizieren. Dadurch ist ein etwas Druck gegeben, die Bälle in einer ordentlichen Qualität zu spielen. Genau dieses Feeling brauchst du, um dein bestes Level im Match abzurufen.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.
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