Tennis Vorhandgriff: Ein Überblick zu den Griffhaltungen & 5 nützliche Tipps zur Soforthilfe

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 3 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 3 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 23.06.2023

Welches der richtige Griff bei deiner Vorhand ist, hängt mit deiner Anatomie im Handgelenk, deiner Technik und allgemein deinem Feeling im Treffpunkt zusammen. Selbst bei den Profis gibt es eine ziemliche Bandbreite an Griffhaltungen, sodass es sich definitiv lohnt, ein bisschen auszutesten, welche Griffhaltung für dich passend ist. Ich habe dir später noch 5 Tipps zusammengestellt, wie du deinen Tennis-Vorhandgriff (nach-)optimieren kannst.

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Welche Griffe sind bei der Vorhand eigentlich möglich?

Früher wurde die Vorhand mit „steifem Arm“ gelehrt. Der Continental-Griff, den du (hoffentlich) zum Aufschlag verwendest — falls nicht, lies dir diesen Artikel zum Aufschlaggriff durch — galt lange Zeit als geeignet, um damit sowohl Vorhand als auch Rückhand zu spielen.

Mit dem Siegeszug des Topspins hat sich das jedoch drastisch verändert. Um den Schlägerkopf über den Ball wischen zu können, ist es erforderlich, die Schlägerfläche bei der Ausholbewegung mehr zu schließen. Du rutscht dafür aus dem Continental-Griff (direkt von oben auf die schmale Kante) immer weiter in Richtung der gegenüberliegenden schmalen Kante.


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Vorhand mit dem Eastern-Griff

Beim Eastern-Griff greifst du das Racket ziemlich genau von der Seite. Es ist ein stabiler Griff, der dir aber nicht viel Spielraum im Handgelenk gibt. Der Eastern-Griff ist übrigens die Schlägerhaltung bei der Vorhand vom Tennis-Maestro himself — Roger Federer.

Vorteile des Eastern-Griffs:

  • einfach für Einsteiger
  • funktioniert auch mit einer kurzen Ausholbewegung
  • kraftvolle Schläge sind möglich
  • auch unterhalb der Netzkante spielt er sich gut

Nachteile des Eastern-Griffs:

  • Spin lässt sich nicht so einfach erzeugen
  • über Kopfhöhe ist die Kontrolle nicht so gut

Vorhand mit dem Western-Griff

Der Western-Griff ist quasi eine fast 180 Grad vom Continental-Griff entfernte Schlägerhaltung. Du greifst das Racket also gewissermaßen von unten. Dadurch fallen dir Vorhände mit Topspin leichter, aber du büßt an Power ein.

Vorteile des Western-Griffs:

  • Spin lässt sich einfacher erzeugen
  • mehr Feeling für Lobs und Winkelschläge
  • auch über Kopfhöhe gute Kontrolle

Nachteile des Western-Griffs:

  • gerade und harte Schläge sind schwieriger
  • flache Bälle unter der Höhe der Netzkante können schwer geschlagen werden
  • insgesamt mehr Kraftaufwand, was Arm und Handgelenk belasten kann

Vorhand mit dem Semi-Western-Griff

Mein persönlicher Favorit ist der Semi-Western-Griff, denn er kombiniert das beste aus den Welten des Eastern- und des Western-Griffes. Mit meiner Meinung stehe ich nicht alleine dar, sondern auch die meisten Profis nutzen den Semi-Western-Griff – darunter auch Novak Djokovic oder Rafael Nadal. Allerdings unterscheiden sie sich immer noch in Nuancen.

Die Stellung des Handgelenkes ist im Treffpunkt bei Semi-Wester-Griff natürlicher als beim Western-Griff, erlaubt aber dennoch das relativ einfache Erzeugen von Topspin. Durch das Play+Stay-Konzept des DTB kann die beschleunigungsintensive Schlagbewegung auch von Einsteigern gut erlernt werden.

Vorteile des Semi-Western-Griffs:

  • guter Kompromiss aus Power, Spin und Stabilität
  • Allround-Lösung für verschiedene Spielsituationen
  • sehr gut geeignet, um Topspin-Schläge zu kontern

Nachteile des Semi-Western-Griffs:

  • Technik ist relativ anspruchsvoll zu perfektionieren
  • das Handgelenk ist im Treffpunkt stärker belastet als beim Eastern-Griff

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Tipp #1: Probiere die extremen Gegensätze aus

In meinem Ratgeber zum Thema Vorhand lernen habe ich dir bereits erläutert, dass es nicht das eine Patentrezept für eine gute Vorhand gibt. Experimentiere also durchaus mal und versuche dich an den Extremen zu orientieren, um die Unterschiede zu spüren.

Anstatt den Schläger nur um ein paar Grad zu drehen, spiele doch einfach mal mit Easter-Griff und versuche herauszufinden, welche Vorteile die einzelnen Griffhaltungen haben und welche Benefits das für dein Spiel bringen könnte.

Tipp #2: Checke deine Anatomie im Treffpunkt

Halte den Schläger vor den Körper in den Treffpunkt mit der Schlägerfläche zum Netz zeigend. Wie sieht dein Handgelenk bei verschiedenen Griffhaltungen aus? Und wie fühlt es sich an, wenn z.B. dein Spielpartner mit der flachen Hand gegen die Schlägerfläche drückt?

Du musst diese Belastung aushalten können, um im Treffpunkt eine optimale Kraftübertragung zu ermöglichen. Doch nicht jeder Körper ist für jede Griffhaltung geschaffen. Wenn du merkst, dass du bei Semi-Western-Griff keine Stabilität hast, solltest du ein bisschen mehr in Richtung Eastern greifen.

Tipp #3: Es gibt nicht Schwarz oder Weiß

Um überhaupt erstmal herauszufinden, welcher Vorhandgriff zu dir passt, ist die Betrachtung der Extreme sinnvoll. Doch in der Feinjustierung bist du völlig frei. Es gibt nicht nur drei Vorhandgriffe, sondern einfach drei grundsätzliche Tendenzen und ganz viel in der Mitte.

Welcher Griff sich für dich gut anfühlt, hängt neben der Anatomie deiner Hand auch mit dem Griff deines Schlägers zusammen. Daher ist es sehr wichtig, dass du dich für ein Racket entscheidest, das perfekt zu dir und deiner Technik passt.

Tipp #4: Umgreifen kann sich lohnen

Wenn du auf einen Western-Griff bei deiner Vorhand schwörst, wirst du vielleicht Probleme bekommen, wenn die Bälle sehr flach werden. Statt auf Biegen und Brechen weiter deinen Western-Vorhandgriff einzusetzen, kannst du hier auch einfach in der Situation einen Griffwechsel durchführen und den Schlag eher mit dem Eastern- oder sogar Continental-Griff ausführen.

So kannst du weiterhin an der Grundlinie mit deinem Western-Griff mit viel Topspin ackern, hast aber auch eine Lösung parat, wenn dein Gegner flache Slice-Bälle auf deine Seite schlägt, um dir die Vorteile deiner Technik zu nehmen.

Tipp #5: Hab deine gesamte Vorhand-Technik im Blick

Die Wahl der richtigen Griffhaltung bei der Vorhand hängt auch davon ab, wie deine Technik insgesamt aussieht. Holst du kaum aus, weil du eher noch am Anfang stehst, hilft dir vielleicht ein Eastern-Griff dabei, zumindest für die erste Zeit.

Denk mal daran, wie viel Energy ein Rafael Nadal in seine Schläge steckt, um seinen relativ extremen Vorhandgriff unter Kontrolle zu behalten. Die Griffhaltung ist nur eine Facette deiner Vorhand-Technik und steht immer im Zusammenhang mit den anderen Bausteinen, die eine gute Vorhand ausmachen.


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