Nachdem du die Vorhand perfektioniert hast, lernst du als nächstes das Gegenstück kennen – die Rückhand. Vor allem für Einsteiger ist die Rückhand komplizierter zu erlernen, da du noch präziser treffen musst. Später auf dem Court hast du aber keine Wahl, daher erkläre ich dir jetzt, wie du die Rückhand zu deiner Stärke machst. Nachdem du die Basics gelernt hast, verfeinerst du im praktischen Spiel deine individuelle Technik.
Der richtige Griff für einhändige und beidhändige Rückhand
Obwohl vor allem Profis heute die beidhändige Variante bevorzugen, gehörte die einhändige Rückhand besonders früher zu den Basics. Ihr Nachteil ist die geringere Schlagkraft, dir fehlt es an Stabilität. Ich persönlich spiele eine beidhändige Vorhand, sehe aber auch die Vorteile der einhändigen Variante, bei der man z.B. mehr Reichweite hat.
Wie beim Aufschlag nutzt du für die Rückhand den Continental-Griff mit deiner starken Hand. Wenn du nur einhändig spielst, nutzt du natürlich nur eine Hand. Nimm den Schläger so tief es geht am Griff. Er sollte jetzt bequem in deiner Hand liegen und mit der Unterseite am Handballen abschließen. Übe ruhig einige Male, ob sich der Schläger wirklich stabil in deiner Hand anfühlt.
Spielst du mit der beidhändigen Rückhand, kommt nun die zweite Hand ins Spiel. Sie greift etwas weiter oben und kommt eher von der Seite – als würdest du eine Vorhand mit links spielen. Achte darauf, dass sich deine Hände nicht gegenseitig stören. Sie müssen symbiotisch miteinander arbeiten und einander ergänzen. Die Power bei der beidhändigen Rückhand wird aber überwiegend mit der schwächeren Hand gegeben.
Mein Tipp: Schlage im Training möglichst oft mit der Rückhand. So kannst du der Tatsache entgegenwirken, dass deine Vorhand übertrainiert ist und immer deutlich bleibt als deine Rückhand.
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Schwingen und treffen – so geht es bei der Rückhand
Fokussiere den Ball und achte darauf, wenn er das Netz passiert. Jetzt beginnt deine Bewegungsfolge. Spielst du mit einhändiger Rückhand, ruht die schwache Hand am Hals deines Schlägers. Die Schwungbewegung steuerst du mit der Kraft deines starken Arms und führst den Schläger so weit es geht nach hinten.
Bildlich gesprochen: Befindet sich die Schlagfläche deines Schlägers auf paralleler Höhe zur Grundlinie, hast du den richtigen Schwung erreicht.
Spielst du die beidseitige Rückhand, legt sich deine Hand in Griffposition. Erst dann holst du aus und achtest wieder auf die Ausrichtung der Schlagfläche. Diesmal hast du die beste Position erreicht, sobald sie zur Seitenfläche ausgerichtet ist.
Trainiere die Schwungbewegung einige Male, bevor du dann richtigen Stand übst. Perfekt schlägst du, wenn der Schwung quasi in einem Guss erfolgt. Stockst du oder greifst plötzlich nach, bekommt dein Ball nicht genug Speed.
Stand- und Bewegungsmuster – so präzisierst du deinen Schlag
Unabhängig von der Variante der Rückhand zeigt deine Seite zur Spielfeldmitte. Als Rechtshänder die rechte Seite, als Linkshänder die linke. Nachfolgende Tipps beziehen sich nun nur noch auf die rechte Schlaghand. Du kannst sie aber einfach umdrehen, wenn deine dominante Hand links ist.
Du stehst in der Hüfte ganz locker, machst einen leichten Ausfallschritt nach vorn (mit rechts). Achte darauf, dass beide Fußspitzen in die gleiche Richtung zeigen. Stell dir vor du würdest nun geradeaus gehen. Das Ziel muss der linke Netzpfosten sein, dann stehst du richtig. Durch ein leichtes Abfedern in die Knie überträgst du den maximalen Schwung auf den Ball.
Fokussiere den Ball, um ihm die bestmögliche Energie mitzugeben. Sobald er sich auf Höhe deiner Hüfte befindet, holst du zum Schwung aus. Dein Ziel: Deinen Schkag kurz vor deinem Körper abzuspielen, um mit maximalem Speed wieder beim Gegner zu landen.
Richtig zuschlagen – für Einhänder und Beidhänder
Spielst du einhändig, ziehst du die schwache Hand mit über deine Schulter nach hinten. Wenn du am entferntesten Punkt angekommen bist, lässt du den linken Arm fallen und legst alle Kraft in die rechte Hand. Du spielst den Ball und ziehst den Schläger dabei leicht nach oben. Habe das Netz im Blick und platziere die Schlagfläche deines Schlägers parallel dazu.
Für erfahrene Rückhandspieler: Bist du mittlerweile geübt, kannst du deinem Ball mit Topspin noch mehr Vortwärtsdrall verleihen. Hierfür neigst du die Spitze des Schlägers leicht nach unten und ziehst pber den Ball.
Spielst du die beidhändige Rückhand, bleiben die Hände wie zuvor geübt am Schläger. Deine Arme sind nicht gerade nach vorn gestreckt, sondern in der Elle leicht abgewinkelt. Achte darauf, den Ball kurz vor deinem Körper zu treffen, um ihm maximale Kraft zu geben. Für eine stabil abgeschlossene Rückhand schwingst du anschließend aus und ziehst den Schläger bis hinter die rechte Schulter.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.