- Der teure Tennissport: Wer soll das alles bezahlen?
- Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick zu möglichen Sponsoren
- Schritt 2: Sammle Argumente für ein Gespräch mit Sponsoren
- Schritt 3: Überlege dir, was du eigentlich bekommen möchtest
- Ausrüstungsvertrag für Trainer: Eine gute Chance zum Geldsparen?
- Crowdfunding für Spieler & Clubs: Es muss nicht immer Geld aus der Wirtschaft sein!
- Fazit: Ohne aktive Sponsorensuche wird sich niemand melden!
Gute Tennisspieler dürfen sich Hoffnung machen, einen Ausrüstungsvertrag oder sogar finanzielle Hilfe durch einen Sponsoren zu erhalten. Auch Clubs sind oft von externen Mitteln abhängig. Aber wie geht man die Suche nach Geldgebern richtig an? Und welche Art des Sponsorings kann man erwarten?
Der teure Tennissport: Wer soll das alles bezahlen?
Tennis ist ein teurer Sport, besonders wenn du nicht nur gelegentlich spielst, sondern regelmäßig trainierst, dabei deinen Coach, die Plätze, die Bälle und natürlich sämtliches weitere „Verschleißmaterial“ bezahlen musst — von der Tennisbekleidung bis zum Griffband!
So mancher angehende Tennisprofi muss seine Träume schnell begraben, weil es einfach zu viel Geld kostet. Einige Talente begeben sich fast schon verzweifelt auf Sponsorensuche, aber selbst wenn man einen Geldgeber gefunden hat, bedeutet das noch nicht, dass dieser alles übernimmt.
Ich möchte hier niemandem falsche Hoffnungen machen. Deshalb soll sich dieser Artikel primär darum drehen, wie du als individueller Spieler oder deine Mannschaft bzw. dein gesamter Verein an Ausrüster und Sponsoren herantreten kann, um die hohen Kosten im Tennis zumindest ein Stück weit gegenzufinanzieren.
Denn während es verdammt schwierig ist, einen Sponsor zu finden, der dir einen sechsstelligen Betrag für deine Profi-Träume zur Verfügung stellt, gibt es auf kleinerer Ebene bereits viel bessere Möglichkeiten.
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Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick zu möglichen Sponsoren
Mein erster Tipp lautet, dass du dir erstmal überlegst, wer potentiell dein Sponsor sein könnte. Dafür ist es sinnvoll, erstmal alle Marken zu analysieren, die es in der Tennisszene gibt.
Diese geniale Übersicht habe ich dafür im Internet gefunden…
Du siehst also: Es gibt mehr als genug Hersteller und Shops, die dich prinzipiell unterstützen könnten. Allerdings musst du natürlich ein paar Argumente bereithalten, warum ausgerechnet du unterstützt werden solltest.
Vergiss auch nicht, dass gerade für Clubs und Mannschaften die Sponsoren zwar tennisaffin sein sollten, aber nicht direkt aus der Tennisszene stammen müssen. In einem Tennisverein finden sich auch Unternehmer, die vielleicht bereit dafür sind, eine Sichtblende im Verein mit dem Firmenlogo auszustatten und dafür ein Projekt des Clubs zu unterstützen.
Meiner Erfahrung nach kommen die besten Sponsorings zustande, indem man nicht hausieren geht und um Geld bettelt, sondern auf Personen zugeht, die man auch schon persönlich kennt und die sich mit dir als Spieler, deiner Mannschaft oder dem Club identifizieren können.
Schritt 2: Sammle Argumente für ein Gespräch mit Sponsoren
Hinter den Marken stecken Unternehmen, die wirtschaften müssen und kein Geld zu verschenken haben. Wenn sich also aus der Zusammenarbeit mit dir kein Mehrwert ableiten lässt, hast du sehr schlechte Karten.
Es gibt einige Argumente mit denen du Pluspunkte sammeln kannst:
- Du bist ein guter Spieler, der sehr präsent auf Turnieren ist und vielleicht auch medial auffällt
- Du betreibst eine Website oder ein Social-Media-Profil und bist quasi ein Tennis-Influencer
- Du bist Trainer und erreichst damit potentiell viele neue Kunden
Wenn einer der Punkte auf dich zutrifft, hast du bessere Chancen, dass dein Gespräch mit einem potentiellen Ausrüster bzw. Sponsor weitergeht. Dann kommt sicher die Frage auf: Was willst du denn haben?
Schritt 3: Überlege dir, was du eigentlich bekommen möchtest
Am schwierigsten ist es, einen Sponsoren davon zu überzeugen, dir Geld zur „freien Verfügung“ überweisen. Einfacher ist es, wenn du ein konkretes Projekt hast.
Für einzelne Spieler könnte dies beispielsweise die Finanzierung des Materials sein, Mannschaften wünschen sich z.B. oft eine einheitliche Spielkleidung und Vereine möchten größere Projekte, wie z.B. einen Wingfield-Court umsetzen.
Gerade bei Projekte, wo etwas physisch sichtbar wird und „bleibt“, ist die Sponsorensuche oft erfolgreicher als wenn das Geld nur für kurzfristige Ausgaben verpulvert wird.
Gehst du auf Tennismarken zu, werden sie dir vielleicht kein Geld zur Verfügung stellen, aber zumindest etwas Material zuschicken, wenn du dafür z.B. auf Social Media angibst oder zeigst, dass du dieses nutzt und mit einem speziellen Stift das Unternehmenslogo mit einer Schablone auf deine Bespannung malst.
Ausrüstungsvertrag für Trainer: Eine gute Chance zum Geldsparen?
Neben der Suche nach einem Sponsoren gibt es auch Ausrüstungsverträge für Trainer. Dabei handelt es sich um Agreements mit einer Marke oder einem Shop, die den Trainer ausstatten und im Gegenzug von ihm erwarten, dass er aktiv auf seine Schüler zugeht und Produkte verkauft. Dafür kann er dann auch noch Provision erhalten.
Gute Spieler erhalten ebenfalls Ausrüstungsverträge, ohne dass sie dafür Tennistrainer werden müssen oder die Erwartungshaltung besteht, dass sie vertrieblich tätig werden. Hier gibt es oft Abstufungen von der Spielstärke. Gute Ranglistenspieler in Deutschland erhalten eher Rabatte, während Top-Talente zu 100 % gefördert werden.
Crowdfunding für Spieler & Clubs: Es muss nicht immer Geld aus der Wirtschaft sein!
Ein Tennisspieler aus meiner Mannschaft hat Ende 2023 eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, um eine Reise zu zwei Future-Turnieren zu finanzieren, wo er seinen ersten Weltranglistenpunkt sammeln wollte.
Das Geld kam zusammen, obwohl kein „richtiger“ Sponsor mit an Bord war. Stattdessen haben sich Privatpersonen mit kleinen Beträgen beteiligt und dafür teilweise kleine Gegenleistungen bekommen, wie z.B. eine Stunde Training oder einen signierten Ball.
Dass diese Maßnahme für Spieler klappt, dürfte die Ausnahme sein. Aber für Clubs gibt es zahlreiche Möglichkeiten, solche „Mikrosponsoren“ zu aktivieren:
- Tombola auf dem Clubfest
- Spendenlauf für die neue Tennis-Traglufthalle
- Einen Quadratmeter des neuen Tennisplatzes „verkaufen“
- Kuchenverkauf bei den Spielen der 1. Damen und 1. Herren
- und vieles mehr…
Vielleicht hat ja eine dieser Maßnahmen bei euch schon funktioniert? Werdet kreativ und denkt nicht nur an die „großen Fische“ als Geldgeber. Eure Mitglieder möchten ja auch, dass sich euer Club gut entwickelt.
Fazit: Ohne aktive Sponsorensuche wird sich niemand melden!
Egal, ob du selbst, deine Mannschaft oder dein Verein auf der Suche nach Sponsoren ist — ohne es zu versuchen, wird sich auch niemand direkt bei euch melden. Selbst in der Tennis-Bundesliga stehen die Unternehmen nicht Schlange, um als Sponsor aktiv zu werden.
Geht daher aktiv auf Unternehmen in der Region zu, sprecht mit Mitgliedern im Vereinsheim über eure Visionen und kontaktiert die Ansprechpartner der Tennismarken, um vielleicht zumindest etwas Material zu erhalten.
Viel Erfolg bei der Sponsorensuche!
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.