Typische Verletzungen beim Tennis: Häufige Beschwerden & was man gegen sie tut

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 5 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 14.11.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 5 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 14.11.2023

Verletzungen gehören zum Sport dazu, da nimmt der Tennissport keine Sonderrolle ein. Allerdings gibt es natürlich Sportarten, die weitaus riskanter sind als andere. Es dürfte klar sein, dass das Unfallrisiko bei Kletterern, Mountainbikern oder Fallschirmspringern höher ist als beim Tennisspielen. Allerdings gibt es auch ein paar typische Verletzungen im Tennis, die besonders Vielspieler treffen können.

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Tennis ist grundsätzlich ein eher verletzungsarmer Sport

Beim Tennis bewegt man sich häufig in höchstem Tempo, weshalb Verletzungen nicht ausbleiben. Da es sich aber nicht um eine Kontaktsportart handelt, gibt es zumindest schon mal keine Zusammenstöße mit dem Gegner – ein großes Risiko beim Hockey oder Fußball.

Dennoch wird der Körper beim Tennis stark beansprucht, wie Isabelle Palacios, Standortleiterin einer Praxis für Physiotherapie in St. Gallen, als Expertin für Sportverletzungen bestätigt:

Wer häufig spielt, setzt seine Gelenke, Muskeln und Sehnen einigen Strapazen aus. Bei schnellen Bewegungen können unter anderem dann Verletzungen entstehen, wenn man sich beispielsweise nicht genügend aufgewärmt hat. Doch selbst die beste Prophylaxe kann nicht zu 100 % vermeiden, dass Verletzungen beim Tennis auftreten, die später physiotherapeutisch oder sogar klinisch behandelt werden müssen.
Isabelle Palacios (medfit St. Gallen)

Tennis gilt als trotzdem als eher verletzungsarme Sportart, weil es vergleichsweise seltener zu schlimmen Verletzungen kommt. Doch die Abnutzungserscheinungen sind gerade im Leistungstennis immens und können dazu führen, dass die Dosis das Gift macht und Tennisspieler über leichte chronische Probleme klagen.

Welche Arten von Verletzungen gibt es im Tennis? Welche Beschwerden können beim Tennis auftreten? Und was kann man tun, um sich vor Verletzungen zu schützen?


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Welche Unfälle kann es beim Tennis geben?

Lass uns zuerst einmal über die schlimmsten Fälle sprechen. Wie bereits gesagt, kommen schwere Unfälle im Tennis sehr, sehr selten vor. Dennoch kann es passieren, dass sich ein Spieler schwer verletzt.

Die schwersten Verletzungen im Tennis treten vor allem an den Bändern, Sehnen und Gelenken auf. Speziell an den Handgelenken, in der Schulter oder an den Knien kann es zu Überlastungen oder Rissen kommen.

Die größten Unfallgefahren beim Tennis sind:

  • Umknicken, was zu Bänder- und Sehenrissen oder Knochenbrüchen führen kann
  • Stürzen, was zu Abschürfungen, Prellungen oder ebenfalls zu Brüchen führen kann
  • Extrembewegungen, die zu Muskelverletzungen, Bänder- und Sehnenrissen führen können

Das Risiko, von einem Tennisball abgeschossen zu werden, ist ohnehin gering und stellt mit Sicherheit den geringsten Risikofaktor dar. Dennoch sollte man sich im Klaren sein, dass ein unglücklich geschlagener Ball im wahrsten Sinne des Wortes „ins Auge gehen kann“. Auch der Kehlkopf ist ein sensibler Bereich.

Verletzungen treten oft an den Knien und Füßen auf

Am meisten werden beim Tennis die Gelenke in Anspruch genommen. Besonders die zahlreichen Richtungswechsel auf dem Tennisplatz sind eine Herausforderung für die Knie- und Fußgelenke von Tennisspielern. Bei jedem abrupten Abbremsen wirken hohe Kräfte auf die Gelenke. Tennisspieler können daher mit geringer Chance einen Kreuzbandriss erleiden oder Meniskusprobleme bekommen,

Sehr gefürchtet ist es auch, dass man beim Abbremsen auf dem Platz umknickt. Durch die Wahl der passenden Schuhe für den jeweiligen Untergrund, kann man dieses Risiko aber bereits etwas reduzieren. Der Bänderriss ist die klassische Tennisspielerverletzung, doch auch die Plantarfasziitis unter dem Fuß tritt häufiger auf. Ein kleines Risiko besteht auch in Bezug auf einen Achillessehnenriss.

Gerade das intensive Tennisspielen kann auf längere Sicht zur Überlastung der Bänder, Sehnen und Gelenke führen, sodass die Schmerzen eher durch die Anzahl an Trainingseinheiten als durch eine konkrete Bewegung kommen. Dann ist meistens eine Pause ratsam und ein Arzt sollte konsultiert werden.

Arme, Schultern und Rücken verrichten beim Tennis Schwerstarbeit

Die Arme und die Schultern sind beim Tennis im Dauereinsatz. Daher können auch die Schultern und der Rücken in Mitleidenschaft gezogen werden. Manchmal handelt es sich um abrupte Bewegungen, welche die Schmerzen auslösen, häufig ist es aber auch eine schleichende Überlastung.

Vor allem bei jungen Spielern, welche sich noch in ihrer körperlichen Entwicklung befinden, kann eine einseitige Belastung der Schultergelenke zu Beschwerden führen. Auch muskuläre Probleme können auftreten – besonders bei intensivem Training, das mehrfach die Woche stattfindet.

Wer in jungen Jahren viel Tennis spielt und die Bewegung nicht mit anderen Übungen ausgleicht, kann unter einer sehr einseitigen Belastung und einer damit verbundenen einseitigen Entwicklung des Bewegungsapparats leiden.

In einigen Fällen kann dies eine Verrenkung der Wirbelsäule zur Folge haben. Es kommt etwa vor, dass junge Spieler nach einigen Jahren eine durch das Tennisspiel erworbene Skoliose aufweisen.

Schmerzen am Ellenbogen und im Handgelenk vom Tennis

Ein ganz bekanntes Problem ist der sogenannte Tennisarm. Dieser kann auch durch eine ungünstige Technik hervorgerufen werden. Besonders Einsteiger sind daher hiervon betroffen, doch die Überlastungserscheinung kann auch erfahrene Spieler treffen.

Die vielen Bänder, Sehnen und Knochen im Handgelenk und Unterarm sind ebenfalls ein Risikofaktor für Verletzungen im Tennis. Oft lassen sich Schmerzen nur schwierig zuordnen und können nur konservativ therapiert werden. Einige Spieler mussten bereits monatelang aussetzen, weil die Schmerzen im Handgelenk immer wieder zurückkamen.

Wie kann man Verletzungen beim Tennis vorbeugen?

Es gibt eine Vielzahl an Methoden, Verletzungen vorzubeugen. Oft entstehen Verletzungen, wenn die Muskeln und Gelenke noch nicht warm genug sind und man sie zu schnell und zu stark beansprucht. Doch auch die Müdigkeit kann zu einem Verlust der Koordinationsfähigkeit führen und Verletzungen begünstigen.

Der wichtigste Punkt, um sich vor Verletzungen zu schützen, ist eine ausreichende Vorbereitung, bevor man auf den Court geht. Es schadet auf keinen Fall, sich anständig aufzuwärmen, alle Muskeln und Gelenke bewusst aufwachen zu lassen und sich leicht zu dehnen, bevor das Spiel beginnt.

Ein weiterer Punkt der Verletzungsprophylaxe ist die Technik. Hält man den Schläger falsch, landen nicht nur die Bälle im Netz, sondern auch die Kraftübertragung im Treffpunkt könnte schnell zu Schmerzen führen.

Wer schon Beschwerden hat oder merkt, dass erste Symptome auftreten, sollte dies mit einem Arzt oder Physiotherapeuten besprechen. Das Spielen unter Einfluss von Schmerzmittel ist keinesfalls heldenhaft, auch wenn die Mannschaft den Punkt dringend braucht, sondern schnell ein Risiko für die eigene Gesundheit, wie die Deutsche Schmerzgesellschaft in diesem Artikel betont.

Also: Mache dich gut warm, höre auf deinen Körper, akzeptiere, dass du Pausen brauchst und suche dir im Zweifel fachkundigen Rat, bevor du eine Verletzung verschleppst und dem Tennisplatz länger fernbleiben musst, als es dir lieb ist!


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