Einen Tennisplatz können sogar Menschen skizzenhaft malen, die noch nie auf einem gestanden haben. Fast jeder weiß, wie der Platz grundsätzlich aufgebaut ist. Doch wie groß ist ein Tennisplatz genau, welche Linien gibt es und wie hoch ist das Netz? Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet.

Maße des Tennisplatzes: Wie groß ist der Court?

Der Standardmaße eines Tennisplatzes betragen 23,77 Meter Länge und 8,23 Meter Breite. Rund um den Platz muss aber natürlich noch genug für den Auslauf bereitstehen. Die Linien auf dem Spielfeld haben im Schnitt eine Breite von etwa 5 cm. Wichtig ist, dass diese Linien natürlich zum Feld dazu zählen und dementsprechend den Rand markieren.

Die Netzhöhe beträgt 91,4 bis 107,3 cm — je nachdem, wo man misst und ob man Einzel oder Doppel spielt. In der Mitte muss das Netz auf jeden Fall genau 91,4 cm hoch sein. Beim Einzel werden Netzstangen benötigt, damit das Netz angehoben wird. Sie markieren den äußeren Rand des Netzes. Im Doppel sind die fest verbauten Netzpfosten der äußere Rand des Netzes.

Maße des Einzelfeldes

• Länge: 23,77 Meter + mind. 6,40 Meter Auslauf nach hinten
• Breite: 8,23 Meter + mind. 3,66 Meter Auslauf zur Seite
• Höhe des Netzes: 91,4 cm in der Mitte, 107 cm an den Einzelstützen

Maße des Doppelfeldes

• Länge: 23,77 Meter + mind. 6,4 Meter Auslauf nach hinten
• Breite: 10,97 Meter + mind. 3,66 Meter Auslauf zur Seite
• Höhe des Netzes: 91,4 cm in der Mitte, 107 cm am Netzpfosten

Die Linien auf dem Tennisplatz

Um zu bestimmten, ob ein Ball im Aus oder im Feld ist, sind die Linien als Begrenzung des Platzes wichtig. Diese zählen zum Platz mit dazu. Landet ein Ball auf ihnen oder berührt er sie auch nur ganz knapp, gilt der gespielte Schlag noch als gut.

Grundlinie

Die Grundlinie ist die hinterste Linie auf dem Tennisplatz und verläuft parallel zum Netz. Im Einzel ist sie 8,23 Meter lang und im Doppel 10,97 Meter, weil auch der äußere Teil genutzt wird.

Tennisspieler orientieren sich meist bei ihrer Position auf dem Platz an der Grundlinie und warten ein gutes Stück dahinter auf die Schläge des Gegners. So kann sichergestellt werden, dass ein langer Schlag einen nicht zum Zurücklaufen zwingt.

Seitenlinie (Einzel)

Die Seitenlinie ist rechtwinklig zur Grundlinie angeordnet und ist bis zum Netz durchgezogen. Sie hat eine Länge von 23,77 Meter. Die Seitenlinie ist sowohl für Grundschläge als auch für den Aufschlag die seitliche Begrenzung im Einzel.

Seitenlinie (Doppel)

Im Doppel wird die innere Seitenlinie im normalen Spiel ignoriert und das Feld wird auf beiden Seiten bis zur seitlichsten Außenlinie erweitert. Beim Aufschlag gilt aber weiterhin die Seitenlinie des Einzels als Begrenzung.

T-Linie

Die T-Linie befindet sich in der Mitte des Feldes und ist besonders für den Aufschlag entscheidend. Ein Aufschlag darf nicht länger als die T-Linie gespielt werden und die jeweiligen Aufschlagboxen werden zudem noch durch die Mittellinie begrenzt. So ergibt sich eine Linienkonstellation, die wie ein T aussieht, daher kommt auch der Name.

Die parallel zur Grundlinie verlaufende Mittelline, die den oberen T-Strich darstellt, dient den Spielern auch als Orientierung. Man versucht die Bälle oft länger als die T-Linie zu schlagen, wenn man genug Länge in seine Schläge bekommen möchte. Viele Spieler entscheiden sich zudem erst dann für einen Netzangriff, wenn sie ungefähr bis zur T-Linie vorrücken können.

Kleinfeld und Midcourt: Besondere Maße für die kleinen Spieler

Im Rahmen des „Play+Stay“-Konzeptes ist es notwendig, die Platzgrößen für junge Spieler zu verringern, damit sie zu den eingesetzten Bällen in verschiedenen Härtegraden und den kleineren Schlägern passen.

Maße des Kleinfeldes

Das Kleinfeld wird im Bereich zwischen T-Linie und Grundlinie errichtet und ist parallel zum eigentlichen Tennisplatz ausgerichtet. Somit ist es möglich, auf einem Tennisplatz zwei Kleinfeldplätze herzurichten.

Ein mobiles Netz wird in Verlängerung der Mittellinie aufgestellt, sodass es seitlich noch etwas über die T- und Grundlinie ragt. Die Seitenlinie des Doppels ist die Grundlinie des Kleinfeldes und die Seitenlinie des Einzels stellt die Aufschlaglinie dar.

Mit einem Besen (auf Sand) oder speziellem Band (auf Hartplatz und Teppich) muss zudem noch die Mittellinie markiert und eine Verbindungslinie für den kleinen Bereich im Doppelkorridor zwischen den Seitenlinien gezogen werden.

• Länge: 10,97 Meter
• Breite: 6 Meter
• Höhe des Netzes: 80 cm

Maße des Midcourts

Für die Herrichtung des Midcourts wird ein kompletter Tennisplatz benötigt. Die Grundlinie des Midcourts wird nach vorne verschoben, sodass sie genau in der Mitte zwischen der eigentlichen Grund- und T-Linie liegt.

Oft wird vergessen, dass der Midcourt auch seitlich um 91,5 cm verkleinert werden muss. Im Einzel gilt also diese eingerückte Seitenlinie, während im Doppel auf dem Midcourt die eigentliche Seitenlinie des Einzels im Großfeld als seitliche Begrenzung fungiert.

Das Aufschlagfeld wird hingegen nicht verkleinert. Allerdings muss das Netz noch etwas heruntergebunden werden, was der Einfachheit halber durch ein Verschieben des Spanngurtes erreicht werden kann.

• Länge: 18 Meter
• Breite: 6,4 Meter (Einzel) oder 8,23 Meter (Doppel)
• Höhe des Netzes: 80 cm in der Mitte

Mögliche Bodenbeläge für den Tennisplatz

Die häufigsten Bodenbeläge für Tennisplätze sind:

• Sand
• Hardcourt
• Teppich
• (Kunst-)rasen

Ich habe schon einen weiterführenden Artikel zu den Eigenschaften der verschiedenen Bodenbeläge geschrieben. Da findest du unter anderem eine Tabelle mit den Unterschieden zwischen Sandplatz, Hartplatz & Co.

Tennisplatz richtig pflegen: Worauf kommt es bei der Platzpflege an?

Die Pflege des Tennisplatzes sorgt dafür, dass er seine Spieleigenschaften beibehält. Jedes einzelne Mitglied sollte sich verpflichtet fühlen, hier mitzuhelfen. Doch es gibt auch einige Aufgaben, die nur der Platzwart oder eine darauf spezialisierte Firma übernehmen kann.

Übrigens ist der Pflegeaufwand für Sandplätze mit Abstand am höchsten. Einen Hardcourt oder Teppichplatz muss man nur gelegentlich saugen oder anderweitig reinigen. Aber einen Sandplatz zu pflegen ist eine Wissenschaft für sich.

Aufbereitung der Plätze nach dem Winter

Ab März ist es möglich, mit der Aufbereitung der Plätze zu beginnen. Hierfür wird neuer Sand aufgetragen und die Plätze werden mit viel Wasser eingeschlämmt, sodass sich die Schichten verbinden. Weil so viel Wasser im Einsatz ist, wäre es kontraproduktiv, wenn es in dieser Zeit noch Frost gibt.

Vor Beginn der Saison müssen die Plätze gewalzt werden. Dadurch wird der Sand verdichtet und es entsteht eine homogene Oberfläche. Trotzdem können sich gerade zu Beginn der Saison noch Löcher bilden, was ein häufiges Walzen unerlässlich macht.

Platzpflege während der Saison

Hier ist ein regelmäßiges Bewässern der Plätze erforderlich. Zudem müssen immer wieder Reparaturarbeiten durchgeführt werden, bevor sich kleine Probleme (wie z.B. Löcher im Platz) verschlimmern. Alle Spieler müssen zudem den Platz nach dem Spielen gewissenhaft abziehen.

Tennisplätze winterfest machen

Nach der Saison werden die Netze abmontiert, denn sie sollten nicht im Freien überwintern. Die Linien bleiben meist auf dem Tennisplatz, sollten aber mit Steinen beschwert werden, damit sie sich nicht heben und nach dem Winter mühsam wieder im Platz verankert werden müssen.