Von allen Schlägen im Tennis ist der Aufschlag vermutlich der technisch komplexeste und mental anspruchsvollste. Jeder Punkt im Satz beginnt mit einem Aufschlag – und doch trainieren die meisten Spieler lieber ihre Vorhand oder Rückhand und wundern sich dann, dass sie im Training „viel besser als im Match“ spielen. Es wird also Zeit, dass wir uns der Verbesserung deines Aufschlags widmen!
Beim Service hast du absolute Gestaltungsfreiheit. Es ist der einzige Schlag, bei dem du nicht auf ein Zuspiel des Gegners reagieren musst. Den Aufschlag hast du selbst in der Hand. Doch du hast auch viel Zeit nachzudenken, wenn du dich an der Linie postierst und bei 30:40 gegen den Spielverlust servierst. Die mentale Komponente ist beim Aufschlag ein wesentlicher Faktor und selbst im Profi-Bereich verzweifeln manche Spieler hin und wieder an ihrem Service.
Einfach besser aufschlagen: So schaffst du es!
Mit diesem kompakten Ratgeber möchte ich dir dabei helfen, deinen Aufschlag in kürzester Zeit auf ein neues Level zu heben. Man könnte vermutlich Doktorarbeiten darüber verfassen, mit welcher Technik es am besten klappt und welche mentalen Aspekte alle eine Rolle spielen.
Doch bei all dieser Theorie liegt die Praxis immer noch auf dem Court. Genau hier muss dein Aufschlag funktionieren, damit du selbstbewusst spielen und deinen Gegner dominieren kannst.
Dieser Ratgeber steckt daher voller nützlicher Tipps, die sich wirklich auf dem Tennisplatz bewährt haben und die für alle Alters- und Spielklassen gelten. Ich zeige dir ein paar Hacks, die sofort wirken und deine Perspektive auf dein Service verändern werden.
Du bekommst aber auch ein paar Anleitungen, die langfristig die Qualität deines Aufschlags verbessern werden und daher ein bisschen Training erfordern – so ist das nun einmal, wenn man langfristig erfolgreich sein und immer besser werden möchte. Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Anwenden!
Lektion 1: Was ist eigentlich ein guter Aufschlag?
Bestimmt wurde dir schon einmal ein Gegner mit der Warnung „der hat einen richtig guten Aufschlag“ angekündigt. Woran denkst du, wenn du so etwas hörst?
Ich finde, dass man nicht verallgemeinern kann, was einen guten Aufschlag auszeichnet. Das hängt schon einmal ganz davon ab, wodurch sich dieser auszeichnet.
Schlägt der Gegner besonders hart auf? Hat er viel Schnitt in den Bällen? Verwendet er eine unkonventionelle Aufschlagtechnik, die deine Vorbereitung auf den Return stört? All dies können Facetten sein, die einen Aufschlag gut machen und dich vor eine komplizierte Situation stellen.
Häufig zeigt sich allerdings, dass Gegner mit einem vermeintlich guten Aufschlag, oft nur wenige Varianten wirklich richtig stark ausführen können. Ein richtig guter Aufschläger ist daher meiner Meinung nach extrem variabel und kann Härte, Drall und Platzierung an den Gegner, die Platzverhältnisse und andere Außeneinflüsse anpassen.
Zudem kann er sein Service das gesamte Match über konstant abrufen und hat idealerweise auch den nächsten Schlag nach dem Return schon im Kopf schon vorausgeplant – ziemlich viele Nebenbedingungen, oder?
Die KPIs deines Aufschlages definieren
In der Wirtschaft spricht man von sogenannten KPIs (übersetzt: Key Perfomance Indicators) wenn der Erfolg eines Unternehmens bewertet werden soll. Das können z.B. Größen wie der Umsatz oder der Marktanteil sein.
Auch für deinen Aufschlag gibt es verschiedene KPIs anhand deren du die Qualität deines Services bestimmen kannst. Grundsätzlich lassen sich drei KPIs definieren, die einen guten Aufschlag auszeichnen sollten:
- Fehlerquote deines Aufschlages
- Quote gewonnener Punkte bei deinem Aufschlag
- Quote direkter Punkte bei deinem Aufschlag
Dein Ziel sollte es sein, diese drei KPIs (die natürlich sowohl für den ersten Aufschlag als auch für den zweiten Aufschlag gelten) Stück für Stück zu verbessern.
Die KPIs sind nicht zufällig in dieser Reihenfolge angeordnet. Es handelt sich um verschiedene Stufen, die zwar parallel besser werden können, aber ein Stück weit aufeinander aufbauen.
Zunächst solltest du dir als Ziel setzen, eine möglichst geringe Fehlerquote beim ersten und zweiten Aufschlag zu erreichen. Gerade Spieler, die schnell aufschlagen können, neigen dazu, ihr Power-Service viel zu unbedacht einzusetzen. Wenn das Risiko für einen Fehler nicht proportional zur Wahrscheinlichkeit des Punktgewinnes ansteigt, geht es in die falsche Richtung!
Die letzten 10 km/h mehr Geschwindigkeit oder 10 cm mehr Winkel machen deinen Aufschlag in der Regel kaum gefährlicher, erhöhen aber das Risiko eines Fehlers enorm.
Wenn der Aufschlag sicher sitzt solltest du versuchen, bei gleichbleibendem Risiko, mehr Punkte mit deinem Aufschlag zu gewinnen. Dabei geht es (noch) nicht, um direkte Punktgewinne. Der erste Aufschlag sollte dich in eine positive Situation bringen und der zweite Aufschlag sollte mindestens für eine neutrale Ausgangslage des Ballwechsels sorgen.
Bist du mit der Quote zufrieden, kannst du dir jetzt noch als Ziel setzen, mehr freie Punkte mit dem Aufschlag zu holen. Gemeint sind damit Asse und Returnfehler, die du mit einem guten Service provozierst. Auch hier gilt jedoch wieder, dass das zusätzliche Risiko immer berücksichtigt werden muss. Natürlich ist es verlockend, ein Ass zu schlagen. Doch wenn du dafür häufiger über den zweiten Aufschlag gehen musst, gewinnst du unterm Strich vielleicht sogar weniger Punkte.
Lektion 2: Das Erste-Hilfe-Kit für deinen Aufschlag
Als erstes kümmern wir uns also um die Sicherheit deines Aufschlages. Und hier kommt gleich ein großes Problem zum Vorschein, über das viele Spieler klagen: Die Angst vor dem Doppelfehler.
Es gibt kaum etwas Ärgerlicheres, als dem Gegner mit deinem Doppelfehler den Punkt zu schenken. Häufig passiert das auch noch zu den unpassendsten Augenblicken, wenn es z.B. um ein wichtiges Break geht.
Ich habe daher ein Erste-Hilfe-Kit mit den besten Tricks zusammengestellt, falls dein Aufschlag einfach mal nicht mehr ins Feld möchte. Probiere die folgenden Ratschläge aus und du wirst garantiert weniger Probleme beim Service haben.
Tipp #1: Schlage gezielt auf
Beim zweiten Aufschlag denken sich viele Spieler „Bitte geh‘ rein…“ und versuchen krampfhaft, den Ball irgendwie über das Netz zu bugsieren. Der Doppelfehler ist dann häufig schon vorprogrammiert!
Auch beim zweiten Aufschlag solltest du immer einen konkreten Punkt im gegnerischen Aufschlagfeld oder zumindest die Richtung anpeilen, um dein Service mit Entschlossenheit durchführen zu können. Ohne Zielsetzung ist dein Aufschlag fast schon zum Scheitern verurteilt.
Tipp #2: Schaue nicht ins Netz
Es kann sehr hilfreich sein, nicht ins Aufschlagfeld zu schauen, sondern einen Punkt oberhalb des Netzes anzuvisieren, in dessen Höhe du den Ball auf die andere Seite befördern möchtest.
Schaust du nämlich ins gegnerische Aufschlagfeld, liegt dein Fokuspunkt mitten im Netz. Das könnte dazu führen, dass du zu flach aufschlägst.
Tipp #3: Mache dich groß
Verunsicherte Spieler sacken beim eigenen Aufschlag häufig regelrecht zusammen. Sorge für einen ausreichend hohen Ballwurf und versuche dich dann gezielt groß zu machen: Brust rausschieben, Strecken bis zum Treffpunkt und ggf. sogar abspringen.
Tipp #4: Visualisiere deinen Erfolg
Setze dich nicht zu sehr mit dem Worst-Case auseinander. Statt an einen Doppelfehler zu denken, stelle dir lieber vor, wie dein Aufschlag sicher über das Netz fliegt. Nur mit der Kraft dieser (positiven) Gedanken kannst du die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers bereits reduzieren.
Tipp #5: Fokus auf den ersten Aufschlag
Gerade wer in Drucksituationen einen wackeligen (zweiten) Aufschlag hat, sollte zwar nicht zu ängstlich aufschlagen, allerdings ist willenlose Gewalt auch kein Weg, um sich aus der Misere zu befreien.
Viele Aufschlagfehler passieren, weil der Spieler in sich zusammensackt und mit zu wenig Selbstbewusstsein aufschlägt. Das andere Extrem ist aber genauso schlimm. Werde nicht wütend, wenn dein Service mal nicht so gut klappt, sondern fokussiere dich von Beginn an auf den ersten Aufschlag.
Die meisten Spieler differenzieren zudem nur zwischen dem ersten und dem zweiten Aufschlag. Du solltest dir aber noch einen Mittelweg angewöhnen: Trainiere einen verhältnismäßig sicheren Aufschlag (idealerweise mit Schnitt), der – auch mit der Sicherheit eines zweiten Versuches im Hinterkopf – fast immer ins Feld gehen wird.
Tipp #6: Akzeptiere deine Nervosität
Jeder kennt sie: Diese Spielertypen, die sich fast jeden Tiebreak holen, kaum ein Break zulassen und auch in emotionalen Ausnahmesituationen einen kühlen Kopf behalten. Werden diese mentalen Maschinen eigentlich irgendwann mal nervös? Die Antwort ist: Ja!
Wenn Profis bei einem wichtigen Turnier kurz vor dem Matchgewinn oder Matchverlust stehen (das macht erstaunlicherweise häufig kaum einen Unterschied), sind sie erst einmal mindestens genauso nervös wie ein Hobbyspieler, der das entscheidende Einzel in den Punktspielen bestreitet.
In kritischen Situationen geht es nicht darum, die Nervosität komplett abzulegen, sondern damit klarkommen zu können. Deshalb haben alle Profis und auch viele gute Spieler auf nationaler Ebene ihre Routinen und Rituale, um mit der besonderen Situation fertigzuwerden (-> siehe Lesson 3).
Wenn du Nervosität vor deinem Aufschlag verspürst, solltest du dich nicht selbst anlügen, sondern diesen Zustand akzeptieren. Du könntest dir selbst sagen: „Ja. Ich bin nervös. Aber ich schaffe das trotzdem!“.
Tipp #7: Bleibe realistisch und zuversichtlich
Ein Doppelfehler ist immer ärgerlich, da er einen direkten Punktverlust bedeutet und darüber hinaus dein Selbstvertrauen schwächen könnte. Je weniger unnötige Fehler dir unterlaufen – und da gehört der Doppelfehler natürlich an vorderster Stelle mit dazu – desto eher wirst du als Sieger vom Platz gehen
Davon musst du dich aber auch ein wenig befreien. Wenn dich die Angst vor deinem Doppelfehler förmlich zerfrisst, wird es auch nicht besser. Hast du dich einmal rein gesteigert, gibt es aus dem Abwärtsstrudel oft kaum ein Entkommen mehr.
Ein ganz interessantes Phänomen lässt sich bei vielen Spielern beobachten, die über einen nicht so stabilen Aufschlag verfügen: Mit jedem Doppelfehler steigt die Wahrscheinlichkeit auf den nächsten.
Frage dich doch einfach mal: Was ist das Schlimmste, was dir passieren könnte? Ein Doppelfehler ist am Ende auch nur ein verlorener Punkt, den du dir zurückerkämpfen kannst. Wenn dir in einem Match viele Doppelfehler unterlaufen, kannst du darin auch immer eine Herausforderung sehen.
Wie bitter wäre es denn zum Beispiel, wenn dein Gegner es nicht schafft, dir ein Break einzuschenken, obwohl du gerade sieben Doppelfehler in einem Aufschlagspiel serviert hast?
Zudem solltest du dich von deiner internen Statistik im Kopf befreien. Wer schon zehn Doppelfehler serviert hat, denkt sich vielleicht manchmal „Oh nein! Nicht noch ein Doppelfehler jetzt. Das wäre ja peinlich…“ – völlig falsch! Im Tennis zählt immer nur der nächste Punkt. Wenn du am Ende aus einem 1:6, 2:4 noch ein 6:4 und 10:8 im Champions Tiebreak gemacht hast, fragt niemand mehr danach, warum du im ersten Satz kaum einen Aufschlag getroffen hast.
Lektion 3: Mehr Sicherheit durch deine Aufschlag-Routine
Jeder Ballwechsel im Match ist eine Überraschung. Du stehst immer unter Stress, denn deine Vorbereitungszeit zwischen den Schlägen ist sehr kurz und du musst unter Zeitdruck gute Entscheidungen treffen.
Nur beim Aufschlag hast du die volle Kontrolle über das hast, was geschieht. Du solltest dir einen bewährten Ablauf einprägen, wenn du servierst. Man spricht hierbei von der sogenannten Aufschlag-Routine. Jeder Top-Spieler eine seine kleine Checkliste im Kopf, die er (oder sie) vor jedem Service abhakt. Das hilft dabei, auch in engen Situationen Herr der Lage zu bleiben und auf etwas Vertrautes zurückgreifen zu können.
Vielleicht ist dir schon einmal aufgefallen, dass Rafael Nadal vor seinem Aufschlag immer hektisch sein Gesicht abwischt. Der Spanier hat eine ganze Reihe von Ticks, die zwar im ersten Moment seltsam wirken, ihm aber eine Menge Sicherheit auf dem Platz geben.
Jeder Profi und auch viele ambitionierte Hobbyspieler haben solche Routinen entwickelt, um in der Matchsituation immer wieder vertraute Szenarien zu durchlaufen.
Ich empfehle dir, dass du dir vor jedem Aufschlag einen systematischen Ablauf überlegst, der von dir eingehalten wird.
So könnte deine Aufschlag-Routine ablaufen
Deine Aufschlag-Routine startet am besten in dem Moment, wo du die Bälle geholt hast und dich an der Linie postierst. Sie könnte z.B. wie folgt ablaufen:
- Bälle in der Hand betrachten
- tief durchatmen
- 5x mit dem Ball aufprellen
- Aufschlag ausführen
Damit ist es aber noch nicht getan. Es gibt viele Dinge, die dich aus dem Konzept bringen und einen Doppelfehler provozieren könnten. Was ist, wenn dir der Ballwurf misslingt? Oder was machst du, wenn der erste Aufschlag im Netz landet und ganz unglücklich im Feld liegen bleibt?
Es hat sich gezeigt, dass du immer wieder (möglichst) identische Bedingungen schaffen solltest, um die Sicherheit in deinem Aufschlag zu fördern. Das bedeutet:
a) nach einem misslungenen Ballwurf beginnt deine Aufschlag-Routine einfach wieder erneut
b) wenn ein Ball ins Feld rollt, nimmst du ihn auf jeden Fall heraus und stellst gar nicht erst infrage, ob er vielleicht stört oder nicht
c) sollte dein Aufschlag durch irgendeinen anderen Außeneinfluss (z.B. ein Geräusch) gestört werden, brichst du deine Bewegung ab und startest deine Aufschlag-Routine erneut
Die Aufschlag-Routine etablieren
Bevor du einen Nutzen aus deiner Aufschlag-Routine ziehen kannst, musst du diese natürlich erst einmal über einen ausreichend langen Zeitraum einstudieren. Das beginnt im Training (-> siehe Lesson 5) und wird im Match schließlich perfektioniert.
Wichtig ist, dass du deiner Aufschlag-Routine vertraust, gleichzeitig aber akzeptierst, dass sie keinen 100%-igen Schutz gegen Doppelfehler bietet.
Deine Aufschlag-Routine funktioniert ein Stück weit wie ein Fallschirm. Du kannst dich darauf verlassen, dass dich die Aufschlag-Routine sicher ans Ziel bringt. Allerdings besteht eine gewisse Restchance, dass sich dein Fallschirm nicht öffnet.
Nur weil das mal vorkommt, ist es aber falsch, den Fallschirm als solches zu hinterfragen. Es ist auf jeden Fall sicherer, den Fallschirm zu benutzen, als sich schutzlos der Situation zu ergeben.
Lektion 4: Clever aufschlagen und Punkte gewinnen
In Lesson 2 habe ich dir bereits erläutert, dass gezieltes Aufschlagen enorm dabei helfen kann, Fehler zu vermeiden. Jetzt schauen wir einmal genauer darauf, wohin du aufschlagen kannst, um mit möglichst wenig Risiko eine gute Ausgangslage zu gewinnen.
Ich empfehle dir, dass du das Aufschlagfeld in drei Zonen aufteilst: Außenline, Mitte des Feldes und Mittellinie.
Je nach deinem Leistungslevel stehen dir verschiedene Optionen zur Verfügung: Harter Aufschlag, weicher Aufschlag, Slice-Aufschlag oder Kick-Aufschlag.
Jetzt musst du dir gut überlegen, wohin du mit welchem Aufschlag zielst, um eine gute Chance auf den Punktgewinn zu haben bzw. dir zumindest eine ordentliche Ausgangssituation zu erarbeiten.
Aufschlag von der Einstandseite (rechts)
Angenommen du spielst gegen einen „klassischen“ Rechtshänder, der lieber seine Vorhand benutzt als seine Rückhand.
Ob das auf deinen Gegner zutrifft, kannst du häufig schon beim Einspielen herausfinden. Spiele ihm einfach ein paar Bälle in die Mitte zu und schau, ob er lieber seine Vorhand oder seine Rückhand benutzt. Die wenigsten Spieler verstecken beim Einspielen ihre bessere Schlagseite.
Gegen einen solchen Spieler solltest du von der rechten Seite auf jeden Fall verhindern, dass dein Gegner den Ball auf die Vorhand bekommt. Zielst du in die Mitte des Aufschlagfeldes und der Ball rutscht dir ein bisschen zu sehr nach links ab, wird daraus schnell eine perfekte Vorlage, die dein Gegner nutzen könnte.
Gerade mit deinem zweiten Aufschlag solltest du daher eher die Mittellinie anpeilen, um deinem Gegner den Ball nicht auf seine geliebte Vorhand zu spielen.
Wenn du es kannst, wirf den Ball ein bisschen mehr nach rechts und versuche den Slice-Aufschlag zu verwenden, damit sich der Ball nach dem Absprung gewissermaßen in den Körper deines Gegners hineindreht. So wird auch ein vermeintlicher langsamer Aufschlag schnell unangenehm zu returnieren.
Aufschlag von der Vorteilseite (links)
Ich gehe weiterhin davon aus, dass du gegen einen klassischen Rechtshänder spielst. Von der Vorteilseite möchtest du dann vermutlich den Ball möglichst wieder auf die Rückhand aufschlagen.
Dieser Aufschlag ist auch anatomisch sehr günstig, da du bereits in Schlagrichtung gedreht stehst und somit dieser Aufschlag dir besonders leicht fallen sollte.
Du hast die freie Wahl, ob du den Aufschlag eher glatt nach außen spielst, zum Slice greifst (dann dreht sich das Service wieder leicht auf den Körper) oder den Kick nach außen benutzt.
Beim zweiten Aufschlag solltest du versuchen, ein bisschen mehr Richtung Feldmitte aufzuschlagen. So vermeidest du unnötige Fehler und dein Aufschlag bleibt trotzdem noch verhältnismäßig unangenehm.
Aufschläge gegen untypische Gegner
Im Laufe der Zeit werden dir immer wieder Gegner begegnen, die sich als echte Return-Monster herausstellen oder über eine bessere Rückhand als Vorhand verfügen. Zudem gibt es ja noch die Linkshänder, die dir das Leben schwer machen können, weil auf einmal alles spiegelverkehrt abläuft.
Wenn du also auf solche Gegner triffst, mit denen du mit deinem normalen Aufschlag nicht mehr weiterkommst, musst du etwas verändern. Das Stichwort für dich lautet in diesem Fall: Variabilität.
Versuche nicht immer nach dem gleichen Schema aufzuschlagen, sondern bringe Abwechslung hinein. Egal, wie gut dein Gegner returnieren mag – er wird es trotzdem hassen, sich immer wieder auf etwas Neues einstellen zu müssen.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.