Stoppball lernen: Bringe deinen Gegner mit einem kurzen Stopp zur Verzweiflung!

Als einer der technisch anspruchsvollsten Schläge gehört der sogenannte Stoppball in der Regel ausschließlich zum Repertoire fortgeschrittener Tennisspieler. Beim Stopp wird mit großem Risiko und strategischer Raffinesse versucht, durch einen kurz gespielten Ball für einen Überraschungsmoment beim Gegner zu sorgen. 

Der Stoppball gilt als sinnvolle Waffe, um einen direkten Punktgewinn zu erzielen. Gespielt werden kann ein Stoppball sowohl auf der Vor- als auch der Rückhandseite. Im Folgenden möchte ich dir zeigen, in welcher Spielsituation du den Stoppball idealerweise einsetzen kannst, welche Taktiken mit dem Stoppball einhergehen können und natürlich wie du einen perfekten Stoppball spielst.

Auf der Suche nach mentalen & taktischen Tipps für dein Tennis?

Bleib am Ball und abonniere meinen kostenlosen Newsletter. Ich schicke dir regelmäßig neue Beiträge zu & versorge dich mit weiterem nützlichen Content, der dein Tennis voranbringen wird.

Bist du auf der Suche nach mentalen & taktischen Tipps für dein Tennis?

Bleib am Ball und abonniere meinen kostenlosen Newsletter. Ich schicke dir regelmäßig neue Beiträge zu & versorge dich mit weiterem nützlichen Content, der dein Tennis voranbringen wird.

Eigenschaften des perfekten Stoppballs

Als Stoppball wird ein angeschnittener Ball bezeichnet, der den Rhythmus des Ballwechsels bricht und aufgrund des erzeugten Backspins unmittelbar nach der Überquerung des Netzes auf dem Boden aufspringt. Der Spin sorgt auch dafür, dass der Ball nach dem Bodenkontakt nicht in Richtung der gegnerischen Grundlinie springt. Vielmehr springt die Filzkugel zurück in Richtung des Netzes.

Im Idealfall sorgt der Backspin des Stoppballs zusammen mit dem erzielten Überraschungsmoment dafür, dass dein Gegner den Ball vor dem zweiten Bodenkontakt nicht erreicht. Besonders gerne kommt der Stoppball auf sandigem Boden zum Einsatz, da sich der gespielte Stopp dort aufgrund der Rotation des Backspins nicht mehr richtig hochspringt und sich nahezu in den Sandplatz eingräbt. So wird jeder noch so starke Spieler durch einen perfekt gespielten Stoppball überrascht.

Einen erfolgreich gespielten Stopp charakterisiert eine vergleichsweise hohe, aber kurze Flugbahn, wofür sowohl Ballgeschwindigkeit als auch Schlagwinkel perfekt aufeinander abgestimmt sein müssen. So darf der Ball weder zu kraftvoll noch zu steil geschlagen werden, um deinem Gegner keine Möglichkeit für einen eigenen Angriffsball zu erlauben. Gleichzeitig darf ein Stoppball aufgrund von zu niedriger Ballgeschwindigkeit oder geringer Tiefe natürlich nicht im Netz hängen bleiben. Dementsprechend ist bei dem technisch-anspruchsvollen Stopp eine hervorragende Koordination erforderlich.  


Anzeige


Ausgangslage für einen Stoppball

Grundsätzlich stellt der Stoppball einen vielseitig einsetzbaren Schlag dar, der in vielen Fällen zu einem direkten Punktgewinn führt. Konkret versuchst du den Stopp innerhalb eines laufenden Ballwechsels möglichst nah hinter das Netz zu spielen, um deinem Gegner keine Chance auf einen Konter zu geben. 

Im Prinzip solltest du einen Stoppball ausschließlich in der eigenen Offensive einsetzen. Hier bietet sich dir die vielversprechende Möglichkeit, deinen Gegner vom Spielfeld zu drängen. Besonders große Erfolgschancen hat das Spielen eines Stoppballs, sobald sich dein Gegner hinter der eigenen Grundlinie befindet. In dieser Situation wäre der Weg zum Netz enorm weit und die Wahrscheinlichkeit, dass der Stopp erlaufen werden kann, äußerst gering. 

Im Gegensatz dazu ergibt das Spielen eines Stoppballs in der eigenen Defensive kaum einen Sinn. Hier befindet sich dein Gegner vermutlich ohnehin in der Vorwärtsbewegung, womit üblicherweise das gegnerische Vorrücken ans Netz einhergeht. In diesem Fall ist ein gegnerischer Konter anhand eines Volleys oder Gegenstopps ohne Probleme möglich.  

So spielst du den Stoppball richtig

Idealerweise setzt du den Stoppball in einer Spielsituation ein, in der sich dein Gegner ungewöhnlich weit hinter der eigenen Grundlinie befindet und deine Position sich in der Spielfeldmitte befindet. Abhängig von der Richtung des ankommenden Balles entscheidest du dich nun für einen Stopp mit Vor- oder Rückhand. Unabhängig von der Wahl wird ein Stoppball einhändig gespielt. 

Dem ausgewählten Schlag entsprechend, drehst du dich seitlich und holst mit deinem Schläger kreisförmig aus – ähnlich zu der Ausholbewegung eines normales Vor- oder Rückhand-Topspins. Allerdings gestaltet sich das Ausholen im Vergleich zu normalen Grundschlägen als deutlich kürzer. Grund dafür ist, dass für einen Stoppball nur wenig Schwung benötigt wird. Dementsprechend reicht eine Ausholbewegung, die maximal bis zur Seite reicht. 

Mein Tipp: Für einen besonders großen Überraschungseffekt sorgst du, indem du zuerst einen normalen Grundschlag antäuschst, um erst kurz vor Ballkontakt zum Stopp anzusetzen!

Im Anschluss an die verkürzte Ausholbewegung brichst du das Ausschwingen deines Schlägers nach dem Ballkontakt abrupt ab. Mit einem solch verkürzten Ausschwung sorgst du dafür, dass der Ball an Schwung verliert, um unmittelbar hinter dem Netz auf dem Boden aufzuspringen. Durch das zeitgleiche Ansetzen zum Slice erzeugst du den beabsichtigten Backspin des Balles. 

Dafür triffst du den Ball in voller Armstreckung mit einem sogenannten „Unterzug“. Im selben Moment bewegst du dich in Richtung des Netzes, indem du dein Körpergewicht von hinten nach vorne verlagerst. Nun schwingst du den Stoppball nach vorne durch, um dich anschließend wieder in die Spielfeldmitte begeben und auf den nächsten Schlag vorbereiten zu können.

Mein Tipp: Achte darauf, dass der gesamte Bewegungsablauf eine fließende Bewegung darstellt!

Stoppball mit der Vorhand

Als besonders komplex und technisch-anspruchsvoll gilt der Stopp mit der Vorhand. Hier wird der sogenannte Slice Stoppball im Continental Griff gespielt. Am höchsten Punkt der Ausholbewegung wird der Schläger auf geradem Weg nach vorne unten geschwungen. Auf diese Weise erhält der Ball den beabsichtigten Backspin. 

Im Moment des Kontakts von Schläger mit Ball klappst du dein Handgelenk in Richtung deines Körpers, um die Schlagfläche zu öffnen. Bestenfalls befindet sich der Treffpunkt vor deinem Körper. Mit ein wenig Training erhältst du das erforderliche Gefühl, inwieweit das eigene Handgelenk umgeklappt werden muss. 

Stoppball mit der Rückhand

Im Gegensatz zum Stopp mit der Vorhand wird der Rückhand-Stoppball im Eastern Griff gespielt. Eine solche Griffhaltung sorgt für den Vorteil, dass du beiderseits mit der Schlagfläche besser unter den Ball kommst, um den beabsichtigten Rückwärtsdrall zu erzielen. 

Hier ist es besonders wichtig, dass du den Griff erst kurz vor dem Schlag einnimmst, da fortgeschrittene Tennisspieler sofort erkennen, welchen Schlag du mit einem solchen Griff spielen möchtest. Das Überraschungsmoment wäre verloren und dein Stopp in der Folge wirkungslos.

Taktik des Stoppballs im Spiel

Zum Einsatz kommt ein Stoppball sowohl für einen direkten Punktgewinn als auch zur Vorbereitung eines Punktes. Durch das Locken ans Netz kannst du vermeintliche Schwächen deines Gegners nutzen und dich in eine gute Ausgangsposition bringen, um anschließend einen Punkt zu erzielen. Besonders gut eignet sich ein gespielter Stopp auch dann, wenn du das Tempo aus einem laufenden Ballwechsel nehmen möchtest. Dementsprechend gibt es tatsächlich zahlreiche Möglichkeiten, den Stoppball sinnvoll einzusetzen.

Mein Tipp: Natürlich solltest du den Stoppball trotz aller Vorteile nicht im Überfluss nutzen: Je häufiger du einen Stoppball spielst, desto besser kann sich dein Gegner auf diesen Schlag einstellen!


Über den Autor

Das könnte dich auch interessieren…