Die Griffhaltung ist im Tennis ein elementarer Bestandteil der Technik. Doch auf die Frage, wie man einen Tennisschläger richtig hält, gibt es keine eindeutige Antwort. Das hängt vom Schlag ab den du spielen möchtest und dem Drall, den du ihm mitgeben willst. Im Folgenden stelle ich dir die verschiedenen Griffhaltungen im Tennis vor und ordne sie den Schlägen und Situationen zu, bei denen sie sinnvollerweise zum Einsatz kommen.
Welche Griffe gibt es beim Tennis?
Die typischen Griffhaltungen im Tennis heißen: Continental-Griff, Eastern-Griff, Semi-Western-Griff und Western-Griff. Die Griffhaltungen im Tennis liegen teilweise nur wenige Nuancen auseinander, die aber am Ende den Unterschied ausmachen können.
Wenn du dir deinen Schläger vorstellst, dann schaue dir den Griff einmal im Profil an. Da er annähernd rund sein sollte, kannst du ihn mit dem Ziffernblatt einer Uhr vergleichen. Ganz oben steht die 12 und ganz unten steht die 6. Auf halber Strecke zwischen der 12 und die 6 ist die 3. Nach dieser Logik können wir jetzt mit den Uhrzeiten-System die gängigen Tennisgriffe erklären.
Continental-Griff (12 Uhr)
Beim Continental-Griff greifst du praktisch von oben auf das Racket, sodass sich die 12-Uhr-Marke zwischen Daumen und Zeigefinger befindet. Man bezeichnet ihn auch manchmal als Hammer-Griff, weil man einen Hammer so ähnlich anfassen würde.
Der Continental-Griff ist die richtige Wahl für den Aufschlag, Volleys und Schmetterbälle. Zudem spielst du mit diesem Griff Slice und bei einer beidhändigen Rückhand solltest du mit deiner rechten Hand den Continental-Griff nutzen.
Eastern-Griff (3 Uhr)
Der Eastern-Griff befindet sich die 3-Uhr-Marke zwischen Daumen und Zeigefinger. Man bezeichnet ihn auch als „Guten-Tag-Griff“, weil man dem Schläger gewissermaßen „die Hand gibt“.
Früher war der Eastern-Griff der klassische Vorhandgriff. Doch der Nachteil ist, dass sich damit wenig Topspin erzeugen lässt. Bei einer beidhändigen Rückhand fasst die linke Hand den Schläger meist mit dem Eastern-Griff.
Semi-Western-Griff (4 Uhr)
Drehst du den Griff etwas weiter, sodass die 4-Uhr-Marke zwischen Daumen und Zeigefinger steht, hast du den Semi-Western-Griff erwischt.
Der Semi-Western-Griff wird heute von vielen Spielern als Vorhandgriff eingesetzt, weil er sowohl Topspin als auch gerade Schläge ermöglicht. Für ein modernes und dynamisches Tennis bietet sich diese Griffhaltung förmlich an.
Western-Griff (5 Uhr)
Erreichst du zwischen Daumen und Zeigefinger die 5-Uhr-Marke, nennt man dies den Western-Griff. Es handelt sich dabei um eine sehr extreme Griffhaltung.
Manche Spieler bekommen mit dem Western-Griff richtig viel Topspin in ihr Vorhand, doch wirklich empfehlenswert ist dies meines Erachtens nicht. Für die einhändige Rückhand oder eine etwas extremer gegriffene beidhändige Rückhand kannst du ihn aber gut verwenden.
Tennis Griffhaltungen in der Übersicht — wann kommt welcher Griff zum Einsatz?
In der folgenden Tabelle habe ich noch einmal übersichtlich zusammengefasst, in welcher Situation du welche Griffhaltung nutzen solltest.
Griffhaltung | Grundschläge | Spezialschläge | Drall |
---|---|---|---|
Continental | Aufschlag Rückhand (rechte Hand) Volley & Schmetterball | Stopp Lob | Slice |
Eastern | Vorhand Rückhand (linke Hand) | Lob | wenig Topspin |
Semi-Western | Vorhand | Lob | Topspin |
Western | Vorhand einhändige Rückhand | Lob | Topspin |
Allgemeine Tipps zur Griffhaltung im Tennis
Abschließend habe ich noch ein paar allgemeine Tipps und Hinweise für dich, die du beim Greifen des Tennisschlägers nicht außer Acht lassen solltest:
- Deine Anatomie hat einen Einfluss: Welcher Griff für dich der richtige ist, hängt von der Anatomie deines Handgelenks ab. Kleine Anpassungen können sinnvoll sein, damit es sich richtig gut anfühlt. Einen Griff nur deshalb 1:1 so zu nutzen, weil es so im Lehrbuch steht, kann falsch sein.
- Die Griffstärke ist wichtig: Tennisschläger werden in unterschiedlichen Griffstärken geliefert. Das Gefühl für eine Griffhaltung kann falsch sein, wenn die Griffstärke nicht passend ist. Eliminiere diesen Faktor und sorge dafür, dass du dich davon nicht verwirren lässt.
- Greife nicht zu fest: Viele Spieler, die einen neuen Griff ausprobieren, halten den Schläger zu fest. Nimm den Schläger locker in die Hand und lasse zu, dass du noch kleine Anpassungen vornehmen kannst. Zu verkrampft wird es nichts mit der optimierten Griffhaltung.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.