Die Rückhand zu umlaufen kann ein hervorragender Weg sein, um aus der Rückhandecke mit der Vorhand zu agieren. Der Nachteil dabei ist jedoch, dass du einerseits über eine gute Beinarbeit verfügen musst und andererseits den Platz enorm öffnest, weil du tief in die Rückhandecke laufen musst.
Eine schwache Rückhand verführt zum Umlaufen
Lass mich raten: Du spielst viel lieber mit der Vorhand als mit der Rückhand, richtig? Dann geht es dir so wie den meisten Spielern und auch ich kann deine Situation voll nachvollziehen.
Viele Spieler tendieren daher dazu, mittige Bälle auf jeden Fall mit ihrer Vorhand zu spielen und selbst bei Schlägen in die Rückhandecke ein paar Schläge mehr zu machen und lieber mit der Vorhand zu agieren anstatt die schwächere Rückhand zu nutzen.
Ich selber umlaufe die Rückhand sehr gerne, aber bevor ich diese Taktik im Tennis zu sehr glorifiziere, möchte ich dich vor den Problemen warnen:
- du brauchst eine gute Beinarbeit und riskierst daher teilweise eine schlechte Stellung zum Ball
- du öffnest den Court und bist verwundbar, wenn dein Vorhandschlag zu passiv wird
- du baust eine negative Erwartungshaltung gegenüber deiner Rückhand auf und trainierst sie seltener
Der letzte Punkt ist eher mentaler Natur. Einerseits ist es ganz faktisch so, dass du als Spieler, der die Vorhand präferierst, viel seltener deine Rückhand übst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass du mit der Vorhand immer sicherer wirst.
Andererseits kann ein ständiges Umlaufen deiner Rückhand aber auch schädlich für dein Selbstvertrauen sein. Traust du dir nicht zu, auch mit der Rückhand stabil die Bälle ins Feld zu spielen? Dann ist der Fehler schon vorprogrammiert, wenn du dann doch mal eine Rückhand schlagen musst.
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Umlaufe deine Rückhand als Taktik — nicht aus Angst vor Fehlern!
Das Umlaufen der Rückhand kann sich für dich lohnen, wenn deine Rückhand sehr fehleranfällig ist oder deine Vorhand eben einfach viel erfolgreicher eingesetzt werden kann.
Aus der Rückhandecke kannst du mit der Vorhand dann entweder cross (= Inside-Out) oder longline (= Inside-In) spielen. Besonders der Inside-Out-Schlag ist beliebt, weil er bei einem Rechtshänder wieder auf die Rückhand geht und dir Zeit gibt, dich wieder zurück zur Mitte zu bewegen.
Mein Tipp ist auf jeden Fall, dass die Angst vor Fehlern nicht die Grundlage für das Umlaufen deiner Rückhand ist. Rede dir stattdessen ein, dass deine Vorhand einfach noch (!) besser ist, sodass es sinnvoll ist, diese teilweise auch aus der Rückhandecke einzusetzen.