Die Wahl des richtigen Tennisschlägers hat großen Einfluss darauf, wie du im Match performst. Es gibt zahlreiche Unterschiede zwischen Tennisschlägern, die du vor dem Kauf beachten solltest.
Ich gebe dir einige Kriterien an die Hand, mit deren Hilfe du eine Vorabselektion von Schlägermodellen durchführen kannst. Doch ich rate dir auf jeden Fall dazu, dass du die Rackets selbst noch einmal testest, bevor du dich für einen Kauf entscheidest.
Unterschiede zwischen Tennisschlägern
Es gibt dutzende Hersteller von Tennisschlägern und viele hundert neue Modelle, die jährlich auf den Markt kommen. Trotzdem kann man die hergestellten Rackets ganz grundlegend in folgende Kategorien einteilen:
- Bambini-Tennisschläger
- Junioren-Tennisschläger
- Erwachsenenschläger für Anfänger
- Erwachsenenschläger für Clubspieler
- Erwachsenenschläger für Wettkampfspieler
Die Bambini-Tennisschläger und Junioren-Tennisschläger sind technologisch weniger ausgereift. Besonders die Rackets für Kleinfeld und Midcourt unterscheiden sich kaum Anhand technischer Daten, sondern in erster Linie nur, was das Design betrifft.
Ich werde mich dem Thema mit einem eigenen Ratgeber widmen, um zu erklären, welche Schläger für Kinder und Jugendliche Einsteiger die beste Wahl sind. Hier geht es jetzt erstmal darum, wie man als Erwachsener ein passende Racket findet.
Es gibt eine ganze Reihe an Kriterien, um Erwachsenenschläger für Anfänger, Clubspieler und Wettkampfspieler voneinander zu unterscheiden:
- Größe des Schlägerkopfes
- Länge des Schlägers
- Beschaffenheit des Rahmens
- Gewicht des Schlägers
- Balance des Schlägers
- Saitenbild
- Griffstärke
#1: Größe des Schlägerkopfes
Die Größe des Schlägerkopfes wird üblicherweise in cm² angegeben oder in inch². Folgende Größeneinteilungen haben sich etabliert:
- Klein (eng. Midsize): bis 625 cm² oder 96 inch²
- Mittel (eng. Midplus): 625 bis 680 cm² oder 96 bis 105 inch²
- Groß (eng. Oversize): 681 bis 740 cm² oder 106 bis 115 inch²
- Riesig (eng. Super Oversize): ab 741 cm² oder 116 inch²
Je erfahrener der Spieler ist, desto eher kommt er mit Schlägern klar, die über einen kleineren Schlägerkopf verfügen. Eine kleine Schlagfläche sorgt dafür, dass der Ball genauer getroffen werden muss, um den sogenannten Sweet Spot zu erwischen — also die Zone etwa in der Schlägermitte, in der die beste Kraftübertragung stattfindet.
Bei richtig großen Schlagflächen ist dieser Sweet Spot automatisch erweitert, sodass auch bei etwas unsauberer Technik ordentlich Power auf den Ball kommt. Allerdings geht dies stark zulasten der Streuung. Mit einem großen oder sogar übergroßen Racket kann man den Ball ohne großen Kraftaufwand lang ins Feld spielen, doch die Genauigkeit leidet sehr.
#2: Länge des Schlägers
Die Standardlänge für Tennisschläger beträgt 27 inch (68,6 cm). Gemessen wird dabei die komplette Länge des Schlägers. Es gibt aber auch Schläger in Überlänge von bis zu 29 inch (73,7 cm). Diese sind einerseits für größere Spieler konzipiert, können aber auch sinnvoll sein, wenn du dir mehr Reichweite wünscht. Einfacher zu manövrieren sind aber definitiv die Schläge in Standardlänge.
Schläger mit Überlänge werden übrigens normalerweise nur am Griff verlängert. Die Maße des Schlägerkopfes bleiben gleich. Zwischen den Modellen kann es hier aber natürlich Unterschiede geben. Wenn du einen Schläger gefunden hast, der grundsätzlich vom Kopf her gut zu dir passt, kannst du also nochmal das Modell in Überlänge testen, um zu schauen, ob du hier noch etas für dich herausholen kannst.
#3: Beschaffenheit des Rahmens
Der Rahmen eines Tennisschlägers kann entweder dick oder dünn sein. Zudem ist auch die Einteilung in flexibel und steif geläufig. Doch welche Kombination passt zu dir?
Steife und dünne Rahmen sind eher etwas für Spieler, die über einen guten Armzug verfügen. Sie verwackeln nicht so leicht, weil sie auch bei hohen Schlägerkopfgeschwindigkeiten stabil bleiben. Allerdings unterstützen sie die Kraftübertragung auch nicht so sehr.
Dicke Rahmen sind oft hohl und ermöglichen einen echten Power-Boost. Dafür nimmst du aber Abstriche bei der Kontrolle in Kauf. Wer Schwierigkeiten hat, Tempo zu erzeugen, ist mit so einem Rahmen aber vermutlich bestens bedient.
#4: Gewicht des Schlägers
Tennisschläger für Erwachsene sind durchschnittlich zwischen 240 g und 330 g schwer. Je leichter der Schläger ist, desto schneller kannst du ihn beschleunigen. Allerdings leidet darunter die Stabilität im Treffpunkt.
Ein schwerer Schläger ist ein echtes Schlachtschiff. Bekommst du ihn beschleunigt, erzeugst du maximale Power. Allerdings ist ein schweres Racket nicht so einfach im Handling und kann bei falscher Technik auch Armschmerzen begünstigen.
Übrigens: Wenn du mit dem Gewicht deines Schlägers nicht zufrieden bist, kannst du dein Racket tunen und Gewichte einbauen. Hierfür gibt es z.B. spezielle Klebebänder aus Blei, die du an verschiedenen Positionen anbringen kannst. Auf diese Weise kannst du auch Ungenauigkeiten ausgleichen, denn selbst fabrikneue Schläger haben immer leichte Abweichungen.
#5: Balance des Schlägers
Ein Tennisschläger kann entweder ausbalanciert, grifflastig oder kopflastig sein. Gute Spieler bevorzugen in der Regel grifflastige oder ausbalancierte Schläger, weil diese einfacher im Handling sind. Ein kopflastiges Racket ist gut, wenn du von deiner Technik her Schwierigkeiten hast, unter den Ball zu kommen. Dann hilft etwas mehr Gewicht im Kopfbereich, um von unten über den Ball zu ziehen.
Das Maß für die Balance des Tennisschlägers ist der sogenannnte Balancepunkt. Hast du einen Schläger mit einer Standardlänge, liegt die Mitte bei 33 cm. Ist der Balancepunkt mit einem höheren Wert angegeben, handelt es sich um einen kopflastigen Schläger. Bei einem Balancepunkt von weniger als 33 cm spricht man von einem grifflastigen Schläger.
Auch hier gilt, dass du den Balancepunkt durch zusätzliche Gewichte verschieben kannst. Geht es dir aber primär darum, dein Racket einfach nur schwerer zu machen, musst du aufpassen, dass du ihn durch die zusätzlichen Gewichte nicht aus der gewünschten Balance bringst.
#6: Saitenbild des Schlägers
Die Anzahl an Längs- und Quersaiten kann sich je nach Tennisschläger unterscheiden. Es gibt z.B. das 16×19-Saitenbild oder das 18×20-Saitenbild, aber es sind auch viele weitere Anordnungen möglich. Generell gilt, dass ein Schläger mit weniger Saiten mehr Power erzeugen kann. Aus einem 16×19-Schläger kommt also mehr raus als aus einem 18×20-Racket.
Allerdings spielen hier noch so viele Faktoren eine Rolle, wie z.B. die Wahl der Bespannung, das Gewicht des Schlägers etc., dass du dieses Detail erst am Ende prüfen solltest. Es gibt fast alle Schläger mit unterschiedlichen Saitenbildern. Wenn sich das Racket gut in deiner Hand anfühlt, kannst du im letzten Step noch schauen, welches Saitenbild besser zu dir passt.
#7: Griffstärke
Jeder Schläger wird in unterschiedlichen Griffstärken ausgeliefert, um der Tatsache gerecht zu werden, dass es Menschen mit kleinen und großen Händen gibt. Hier gilt es einfach, auszuprobieren und dich für das passende Modell zu entscheiden. Teste die Griffstärke aber auf jeden Fall mit einem Overgrip, denn du wirst vermutlich nicht nur mit einem Basisgriffband spielen.
Achtung: Grundsätzlich gilt zwar, dass du einen zu dünnen Griff durch mehrere Overgrips auf die passende Griffstärke bringen kannst, allerdings veränderst du damit das Gewicht des Schlägers und auch den Balancepunkt. Wähle also am besten direkt ein Racket mit der passenden Griffstärke.
FAQ zu Tennisschlägern
Hier beantworte ich jetzt noch ein paar häufige Fragen zu Tennisschlägern, die immer wieder gestellt werden und deshalb vermutlich auch dich interessieren könnte.
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Diese Themen sind in Planung:
- Racket Tuning: So passt du deinen Tennisschläger mit Gewichten an!
- Tennisschläger für Kinder: Worauf muss man vor dem Kauf achten?
- Tennisschläger testen: So führst du einen Racket-Test optimal durch!
- u.v.m.