Die meisten Spieler bevorzugen es, zu zweit oder zu viert zu trainieren. Mit drei Spielern arrangiert man sich auch noch irgendwie. Aber was soll man tun, wenn auf einmal fünf oder gar sechs Spieler auf dem Platz stehen? Keine Sorge. Ihr könnt auch in dieser Konstellation intensiv trainieren. Ich gebe euch einige Tipps!
Wie soll man sich mit fünf oder sechs Spielern einschlagen?
In der Einspielphase ist es meiner Meinung nach sogar etwas besser, wenn ihr zu sechst auf dem Platz steht, denn so können sich drei Pärchen finden, die sich gemeinsam einschlagen. Teilt dafür das Feld in drei Bereiche auf. Jedes Pärchen spielt sich in einem Drittel ein.
Mit fünf Spielern ist es etwas unkomfortabler, aber es gibt auch einen Weg: Zwei Spieler schlagen sich normal auf einer Spielfeldhälfte ein und auf der anderen Spielfeldhälfte steht ein Spieler allein auf der Seite und die anderen beiden wechseln sich jeden Schlag oder alle zwei Schläge ab.
Genauso wie beim Spielen mit 4 Leuten könnt ihr besonders in der 6er-Konstellation auch wieder bis 50 oder 100 Schläge zählen. So kommt ein kompetitives Element in die Trainingseinheit und der Puls geht gleich ein bisschen nach oben.
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Punkte ausspielen: Lustige Spiele mit Wettkampf-Faktor stehen im Fokus
Ich empfehle euch, dass ihr viele Punkte ausspielt, wenn ihr mit fünf oder sechs Spielern auf dem Platz steht. Denn für klassische Rhythmus-Übungen ist der Court einfach zu „voll“. Spielt ihr zu fünft oder zu sechst, könnt ihr eine Menge lustiger Games spielen, die für Stimmung auf dem Platz sorgen.
Spanische Vorhand
Dieses Spiel ist eine Variante des klassischen „Elfers“. Bildet zwei Mannschaften, entweder mit 3 und 3 Spielern oder 3 und 2 Spielern (je nachdem, ob ihr zu fünft oder sechst auf dem Platz steht).
Der erste Punkt wird mit zwei neutralen Schlägen durch die Mitte eröffnet. Dann ist alles erlaubt. Wenn Team A den ersten Punkt gewinnt, bleibt der siegreiche Spieler auf dem Platz. Bei Team B wechseln hingegen die Spieler und der nächste kommt an die Reihe.
Allerdings wird jetzt der Ball nicht normal ins Feld gespielt, sondern so hart und platziert, wie man möchte. Diese „spanische Vorhand“ sorgt dafür, dass das eben noch unterlegene Team einen kleinen Vorteil bekommt.
Schafft es der Spieler von Team A trotzdem, den Punkt zu gewinnen, kommt der nächste Spieler von Team B an die Reihe und knallt die Eröffnung ins Feld. Geht der Punkt wieder an Team A, steht es 1:0 und es geht wieder mit dem neutralen Ball durch die Mitte los.
Gewinnt hingegen Team B einen Punkt, bevor Team A drei am Stück sammeln kann, darf Team A die spanischen Vorhände übers Netz peitschen. So kommt es oft zu Wechseln und die gerade nicht aktiven Spieler müssen schnell einen Ball suchen, um für die nächste spanische Vorhand bereit zu sein.
Das Pfosten-Spiel
Bei diesem Spiel starten vier Spieler auf dem Platz und einer oder zwei stehen am Pfosten. Es wird im Doppelfeld gespielt, aber eigentlich sind alle Spieler Gegner und kümmern sich nur im ihre Platzhälfte.
Der allererste Punkt wird durch neutrales Einspielen eröffnet. Dann ist es das Ziel, einen Winner zu schlagen. Also so, dass der Ball zweimal aufkommt, ohne dass ein Gegner ihn berühren konnte.
Macht man einen Fehler, muss man mit dem ersten Spieler tauschen, der am Pfosten steht. Dieser muss sich aber beeilen und schnell ins Feld laufen, denn einer der Spieler auf der anderen Spielfeldhälfte darf den Ball nach Belieben übers Netz schlagen.
Einzige Bedingung: Dieser Ball muss einmal mit dem Schläger hochgespielt und dann ins Feld geschlagen werden. Das bringt dem Reinlaufenden Spieler die entscheidende Sekunde, um sich in Stellung zu bringen.
Jeder Spieler hat zu Beginn drei Leben. Man verliert ein Leben, wenn Folgendes passiert:
- man kassiert einen Winner, auch wenn es der Ball ist, der aus der Hand reingespielt wird
- man spielt den Ball aus der Hand nicht ins Feld, wenn ein neuer Spieler reinkommt
Verliert man ein Leben, bleibt man übrigens auf dem Platz stehen. Nur bei einem gewöhnlichen Fehler im laufenden Ballwechsel muss man seine Position räumen.
Über den Autor
Ich spiele Tennis seit ich 6 Jahre alt bin, habe über 12 Jahre Erfahrung als Tennistrainer und stehe aktuell auf Platz 288 der DTB-Rangliste der Herren.
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