Tennistrainer werden: Infos zu Gehalt, Lizenzen, Qualifikationen & Selbstständigkeit

🎾 Autor: Timm Schaffner – ⏳ Lesezeit: 10 Minuten – ✍️ zuletzt aktualisiert: 14.04.2023

🎾 Autor: Timm Schaffner
⏳ Lesezeit: 10 Minuten
✍️ zuletzt aktualisiert: 14.04.2023

Viele ambitionierte Tennisspieler arbeiten parallel zu oder nach ihrer aktiven Laufbahn als Trainer. Um Tennistrainer werden zu können, muss man natürlich ein gewisses Spielniveau haben. Zudem muss man über eine kommunikative Art verfügen und auch das didaktische Rüstzeug aufweisen können.

Ich schaue in diesem Artikel auf den Beruf des Tennistrainers und kann dabei hilfreiche Tipps aus meinem Alltag geben, denn ich habe selbst jahrelange Erfahrung als Trainer.

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Disclaimer: Ich bin zwar der Sohn einer Steuerberaterin, aber das reicht nicht aus, um dich in steuerlichen Themen adäquat zu beraten. Alle Infos, die du hier zu steuerlichen und rechtlichen Thematiken findest, habe ich sorgfältig recherchiert, aber sie stellen keinerlei Rechtsberatung dar.

Es gibt einige Grundvoraussetzungen, wenn du Tennistrainer werden möchtest

Du spielst gerne Tennis und würdest gerne andere Menschen für den Sport begeistern? Dann ist der Trainerjob vielleicht genau das Richtige für dich. Nicht jeder gute Spieler ist auch ein guter Trainer, aber umgekehrt solltest du als Tennistrainer schon mindestens ein passabler Spieler sein, um deinen Schülern etwas beibringen zu können und von ihnen als Vorbild angesehen zu werden.

Der Beruf des Tennistrainers ist besonders beim Kindertraining ein Job mit Verantwortung, denn Eltern vertrauen dir ihren Nachwuchs an und gehen davon aus, dass du den Kids etwas beibringst und deiner Aufsichtspflicht nachkommst.

Hier kommen noch ein paar Grundvoraussetzungen, die du erfüllen solltest, bevor du über eine Karriere als Tennistrainer nachdenkst:

  • Pflichtbewusstsein
  • Pünktlichkeit
  • Selbstbewusstsein
  • Kommunikationsstärke
  • einfühlsame Art
  • professionelles Auftreten
  • Motivationsfähigkeit
  • Lust auf körperliche Arbeit
  • Organisationstalent
  • Zuverlässigkeit

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Tennistrainer Ausbildung: Welche Lizenzen gibt es und sind sie wichtig?

Genauso wenig wie ein Abschluss von der Uni sagt auch eine Trainerlizenz wenig darüber aus, wie gut eine Person in der Praxis arbeitet. Auch diverse Softskills werden in der Prüfung zum Tennistrainer vernachlässigt.

Trotzdem hat das Ausbildungssystem im Tennis seine Daseinsberechtigung, weil es eine gute Basis schafft und sicherstellt, dass gewisse Rahmenkonzepte, wie z.B. Play+Stay weiter verbreitet werden und besonders Kindern einen guten Einstieg in den Sport ermöglichen.

Es gibt verschiedene anerkannte Ausbildungswege zum Tennistrainer in Deutschland:

  • DTB-Ausbildung
  • VDT-Ausbildung
  • DOSB-Ausbildung

Ich gehe in diesem Artikel näher auf das System der DTB-Ausbildung ein, weil die VDT-Ausbildung DOSB-Ausbildung mit diesem verflochten sind. Eine Ausbildung beim DOSB ist z.B. nur für Trainer möglich, die bereits die höchste Lizenzstufe des DTB erreicht haben.

Für die meisten Personen, die noch Tennistrainer werden möchten, ist das Ausbildungsystem des DTB am relevantesten. Die Ausbildung des DTB basiert auf einem dreistufigen Lizenzsystem, das man auch aus anderen Sportarten kennt.

Trainerschein machen: Übersicht zu den DTB-Lizenzen

Man startet mit der C-Lizenz, kann danach die B-Lizenz erhalten und schließlich gibt es noch die A-Lizenz. Die Vergabe der unteren Lizenzstufen wird von den Landesverbänden organisiert, während die A-Lizenz nur über den DTB selbst erworben werden kann.

Seit einiger Zeit ist der C-Lizenz noch der sogenannte „Tennisassistent“ als Ausbildungsmodul vorgeschaltet. Es handelt sich dabei um eine abgespeckte Version der C-Lizenz, die insbesondere konzipierte wurde, um Jugendliche ab 16 Jahren bereits an den Trainerjob heranzuführen. Allerdings ist das Absolvieren der Ausbildung zum Tennisassistenten keine Voraussetzungen für den Erwerb der C-Lizenz.

Die C- und B-Lizenz unterteilen sich zudem in die Schwerpunkte „Breitensport“ und „Leistungssport“. Die erforderlichen Ausbildungsstunden sind jeweils gleich, aber du kannst nur den B-Trainerschein im Leistungsbereich machen, wenn du vorher den C-Trainerschein im Leistungsbereich absolviert hast. Die A-Lizenz gibt es zudem auch nur im Leistungssport.

In der folgenden Tabelle habe ich dir die wichtigsten Informationen rund um die verschiedenen Lizenzen des DTB zusammengefasst. Bei den Kosten handelt es sich um eine Schätzung, da die Daten im Internet hier sehr intransparent sind. Es lohnt sich, beim DTB bzw. den jeweiligen Landesverbänden nachzufragen, zumal gerade die Gebühren für die untern Lizenzstufen sehr unterschiedlich angegeben weren.

LizenzMindestalterAnsprechpartnerDauerKosten
Tennisassistent16 JahreVerein, Landesverband30 LEca. 200 €
C-LizenzLehrgang: 16 Jahre
Lizenz: 18 Jahre
Landesverband150 LEca. 750 €
B-Lizenz20 JahreLandesverband120 LEca. 900 €
A-Lizenz22 JahreDeutscher Tennis Bund160 LEca. 2.000 €
LE = Lerneinheiten (45 Minuten)

Übrigens: Die meisten Vereine beteiligen sich an den Ausbildungskosten für Tennistrainer. Besonders Mitglieder, die schon lange im Verein sind und vielleicht sogar in der Mannschaft spielen, haben gute Chancen.

Tennistrainer Gehalt: Wie viel kann ich als Trainer verdienen?

Der Stundenlohn als Tennistrainer liegt üblicherweise zwischen 20 € und 60 €. Es gibt natürlich Ausreißer in beide Richtungen – besonders nach oben bei Spitzentrainern. Zudem hängt deine Vergütung stark davon ab, ob du als Tennistrainer selbstständig tätig oder bei einem Verein angestellt bist.

Einkommen als selbstständiger Trainer: Rechnet man es auf einen Monat hoch, kannst du als selbstständiger Tennistrainer etwa zwischen 3.500 € und 10.000 € verdienen. Allerdings ist eine 40 Stunden Woche als Tennistrainer schon ziemlich hart.

Gehalt als fest angestellter Trainer: Als Angestellter in einem Tennisverein ist ein Gehalt zwischen 2.500 € und 5.000 € pro Monat realistisch. Hier musst du Bedenken, dass du Rentenansprüche aufbaust, Urlaub nehmen kannst und auch im Krankheitsfall abgesichert bist, was sich auf dein Gehalt als Tennistrainer auswirkt.

Selbstständig als Tennistrainer

Die Lizenz ist natürlich nicht das alleinige Kriterium, allerdings kannst du dich grob an dieser Einteilung orientieren, was die Vergütungsspanne als selbstständiger Tennistrainer angeht:

  • Gehalt als C-Trainer: ca. 20 € bis 30 € pro Stunde
  • Gehalt als B-Trainer: ca. 25 € bis 40 € pro Stunde
  • Gehalt als A-Trainer: > 40 € pro Stunde

Selbstständige Tennistrainer müssen ihre Tätigkeit offiziell anmelden, um Rechnungen schreiben zu können. Dafür wird ihnen vom Gewerbeamt eine Steuernummer zugeteilt. Wer unter 22.000 € Umsatz pro Jahr als Trainer macht, muss seinen Schülern keine Mehrwertsteuer ausweisen. Sobald man aber diese Grenze überschreitet, müssen 19 % pro Stunde abgeführt werden, was schon deutliche Einbußen bei den Einnahmen bedeutet.

Vereine sind umsatzsteuerrechtlich besser dran, denn unter Umständen müssen diese gar keine Umsatzsteuer auf vereinnahmte Entgelte für Tennisstunden abführen. Stellt ein Trainer aber einem Verein seine Stunden in Rechnung, muss er wieder die 19 % Umsatzsteuer abführen, sofern er nicht als Kleinunternehmer gilt – d.h. weniger als die bereits angesprochenen 22.000 € Umsatz pro Jahr mit Tennistraining erwirtschaftet.

Ein absoluter Knackpunkt ist jedoch vor allem die Scheinselbstständigkeit als Tennistrainer. Hiervon wird gesprochen, wenn der Trainer selbstständig tätig ist, aber so sehr von einem Auftraggeber abhängig ist, dass man ihn als Angestellten wertet. Das ist in vielen Vereinen der Fall, die einen Cheftrainer haben, der exklusiv für diesen Verein tätig ist.

In der Vergangenheit hat es viel Ärger mit (schein-)selbstständigen Tennistrainern gegeben, weshalb viele Clubs dazu übergegangen sind, ihre Trainer fest anzustellen. Hier gibt es verschiedene Modelle, die für dich infrage kommen könnten.

Angestellt als Tennistrainer arbeiten

Wenn du als Tennistrainer in einem Verein fest angestellt bist, musst du erstmal ein bisschen umdenken. Als selbstständiger Tennistrainer verdienst du einen gewissen Betrag pro Stunde, musst davon aber dein Material (z.B. Bälle, Trainingshilfen etc.) selbst bezahlen, wirst nicht im Krankheitsfall oder beim Ausfall einer Stunde entschädigt und im Urlaub gibt es auch kein Geld.

Als angestellte Tennistrainer beteiligt sich dein Arbeitgeber zudem an deiner Rentenversicherung und Krankenversicherung, sodass du deinen tatsächlichen Stundenlohn erstmal ausrechen musst, um ihn mit deiner Vergütung zu vergleichen, die du als selbstständiger Trainer abgerechnet hast.

Grundsätzlich gibt es zwei interessante Anstellungsmodelle und einen Sonderfall, wenn du als Tennistrainer tätig sein möchtest:

  • normale Festanstellung
  • geringfügige Beschäftigung (Minijob)
  • Übungsleiterpauschale

Die normale Festanstellung unterscheidet sich kaum von einem Job als festangestellter Handwerker oder Mitarbeiter in einem klassischen Wirtschaftsunternehmen. In deinem Vertrag kann zudem stehen, dass du – sofern du z.B. wegen einer Verletzung kein Training geben kannst – für andere Tätigkeiten eingeplant wirst.

Viele Tennistrainer üben ihren Beruf im Nebenerwerb aus und rechnen ihre Stunden über das Konstrukt einer geringfügigen Beschäftigung ab, welche auch als Minijob bekannt ist. Bis zu 520 € kann man inzwischen steuerfrei auf diese Weise verdienen. Mit 8-12 Wochenstunden kommt man meist schon auf diesen Betrag.

Eine Besonderheit im Zusammenhang mit lehrenden Tätigkeiten, wozu der Job des Tennistrainers zählt, ist die Übungsleiterpauschale. Derzeit kann dir dein Club bis zu 250 € pro Monat steuerfrei auszahlen. Dies lässt sich in der Regel auch mit einem Minijob kombinieren, aber nicht mit einer Festanstellung im gleichen Club.

Fazit: Tennistrainer werden & dein Hobby zum Beruf machen!

Abschließend lässt sich festhalten, dass es sich sowohl finanziell als auch inhaltlich lohnen kann, Tennistrainer zu werden. Besonders in der Zusammenarbeit mit Kindern kann der Beruf sehr erfüllend sein und gibt dir die Chance, dein Hobby zum Beruf zu machen.

Die Ausbildung zum Tennistrainer ist durch das Lizenz-System des DTB zwar nicht perfekt, aber recht gut standardisiert, sodass du mit deinem Trainerschein in der Tasche in jedem Club gute Chancen haben dürftest. Willst du hauptamtlich als Tennistrainer arbeiten, kannst du auch über die VDT- oder DOSB-Ausbildung nachdenken.

Im aktiven Berufsleben kannst du als Tennistrainer zwischen einer selbstständigen Karriere oder einer Laufbahn im Angestelltenverhältnis nachdenken. Allerdings sind das natürlich keine Entscheidungen für die Ewigkeit. Du kannst deine Tätigkeit als Tennistrainer sehr flexibel neu ausrichten, weil die meisten Clubs von Saison zu Saison planen.

Häufige Fragen, die sich Tennistrainer stellen…


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